Die Familie war immer sein Alles

Rechtsanwalt emerit. Dr. Alfons Simma starb mit 81 Jahren.
BREGENZ Am 3. November 2020 verstarb Rechtsanwalt Dr. Alfons Simma an den Folgen eines Gehirnschlags. Sein Alles war ihm immer seine Großfamilie. Sein gelebter Glaube gab ihm bis zuletzt Gelassenheit und Würde.
Dr. Alfons Simma wurde am 25. Februar 1949 mit seinem Zwillingsbruder Guntram als fünftes und sechstes Kind seiner in Hittisau und Bregenz lebenden Eltern geboren.
Nach der Matura in Bregenz studierte er an der Universität Innsbruck Rechtswissenschaften und konnte seine Studien in kürzester Zeit beenden. Während des Studiums wurde er Mitglied der akademischen Verbindung Austria in Innsbruck. Anschließend leistete er in Bregenz seinen Präsenzdienst und stellte sich auch seinen Kameraden als Soldatensprecher zur Verfügung.
Kanzleigemeinschaft
Im Anschluss daran absolvierte er das sogenannte Gerichtsjahr und war dann Konzipient in der renommierten Rechtsanwaltskanzlei Dr. Norbert Kohler in Bregenz. Nach Ablegung der Anwaltsprüfung wurde er am 1. Oktober 1977 als Rechtsanwalt in die Liste der Vorarlberger Rechtsanwälte eingetragen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er mit seinem älteren Bruder, Dr. Otmar Simma, der bereits Rechtsanwalt in Dornbirn war, eine Kanzleigemeinschaft begründet. Im Jahre 1979 heiratete er seine Hemma, die Tochter des früheren Bregenzer Bürgermeisters und Vorarlberger Landtagspräsidenten Dr. Karl Tizian. Der Ehe entsprangen die beiden Töchter Ilse und Maria, die inzwischen ebenfalls verheiratet sind und von denen Alfons Simma jeweils zweifach zum Großvater gemacht wurde. Seine beruflichen Schwerpunkte als Anwalt waren das Wirtschaftsrecht und Vertragswesen sowie Aktivitäten im Zusammenhang mit der Sanierung von Unternehmen. Zusätzlich war er in zahlreichen Stiftungen engagiert.
Familienleben
Seine Hobbys waren im Sommer die Gartenpflege – insbesondere am Zweitwohnsitz in Hittisau – und im Winter Skifahren und Eislaufen. Vor allem aber widmete er sich aufopfernd der Pflege seines Familienlebens. Alfons Simma beendete am 25. Februar 2014 mit dem Antritt der Alterspension seine berufliche Tätigkeit.
Der Jugendpolitiker
Anfang der Siebzigerjahre reaktivierte Alfons Simma gemeinsam mit Arnulf Summer die Junge ÖVP Bregenz. Er wurde 1971 Ortsobmann, kurze Zeit später Bezirksobmann und wurde 1972 zum Landesobmann gewählt. Unter seiner Führung wandelte sich die Junge ÖVP vom „Freizeitverein“ zu einer politischen Jugendorganisation, die eigene Ideen in die politische Diskussion einbrachte und ihre Standpunkte auch vehement zu vertreten wusste. Alfons Simma prägte u. a. den Begriff, die Junge ÖVP müsse der „Sauerteig in der Partei“ sein. Das wurde sie auch und darüber hinaus auch öfters ein „unangenehmer“ Partner der Bundes-Jungen ÖVP.
Ein langjähriger Weggefährte von Alfons Simma, Alt-Landtagspräsident und Alt-Bürgermeister von Bregenz, Dipl.-Vw. Siegfried Gasser, erinnert sich: „Sowohl in der Zeit als Mittelschüler wie auch auf der Universität Innsbruck hatte ich engsten Kontakt mit Alfons Simma. Damals wohnte er bei seinen Eltern im Dorf in Bregenz und hatte viel Kontakt mit mir gehalten. Er war ein aufmerksamer, aktiver Bursch, der den Kontakt mit allen seinen Freunden sehr schätzte. Sein Umgang über Generationen hinweg mit älteren Politikern war nicht immer angenehm, aber sehr ehrlich. Alle, die ihn näher kannten und damit schätzten, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Er war Landesobmann der Jungen ÖVP und hatte in Bregenz einen Freundeskreis aufgebaut. Diese Generation, der auch Harald Pfarrmaier angehört, hat ihm bis zu seinem Tod die Treue gehalten.“
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