Vorarlberg sieht Orange

Um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen, werden viele Gebäude in ein farbiges Licht gehüllt.
Schwarzach Das typische Opfer gibt es nicht. Gewalt betrifft Frauen aus allen Altersklassen, sozialen Schichten und Kulturen. Laut UN ist weltweit jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens von physischer, psychischer und/oder sexueller Gewalt betroffen. Bei 70 Prozent ist es der eigene Partner oder Ehemann, der zuschlägt, bedroht oder beleidigt. Heute, Mittwoch, ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. Um gemeinsam ein sichtbares Zeichen zu setzen und zur Enttabuisierung beizutragen, erstrahlen bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, Gebäude auf der ganzen Welt in Orange. Auch Vorarlberger Städte und Gemeinden beteiligen sich an der Kampagne. Covid-bedingt können viele Veranstaltungen heuer nicht stattfinden. Dennoch sei es gerade in der jetzigen Situation wichtig, auf das Thema aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren, betont Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne): „Gewalt gegen Frauen hat keinen Platz und ist nicht Privatsache, sondern ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag.“ Wiesflecker verweist unter anderem auf die beim ifs angesiedelte Frauenberatungsstelle bei sexueller Gewalt, die es seit Ende 2020 gibt. Die Frauennotwohnung stehe Frauen und deren Kindern zur Verfügung, die akut bedroht sind. „Gewalt fängt aber meistens sehr viel früher an“, sagt die Landesrätin. „Psychische Gewalt, Beleidigungen und Erniedrigungen sind genauso schmerzhaft wie körperliche Gewalt, deshalb sollten die betroffenen Frauen sich frühzeitig Hilfe holen.“ Im Kern sei Gewalt gegen Frauen aber ein Männerproblem, die Täterarbeit, aber auch die Prävention müssten daher deutlich ausgebaut werden.
Die SPÖ-Frauen fordern anlässlich von „16 Tage gegen Gewalt“ einen raschen Ausbau der Gewaltschutz- und Frauenberatungseinrichtungen, ein Soforthilfepaket von fünf Millionen Euro, einen nationalen Aktionsplan, Hochrisiko-Fallkonferenzen und mehr Mittel für Prävention. Die Frauensprecherin der Vorarlberger FPÖ, Nicole Hosp, plädiert für härtere Strafen für Gewalttäter, ausreichend Opferschutzeinrichtungen und konsequente Bewusstseinsbildung. VN-GER
„Psychische Gewalt, Beleidigungen und Erniedrigungen sind genauso schmerzhaft.“



Orange GEbäude
Bludenz Laurentiuskirche, Heilig-Kreuz-Kirche
Bregenz AiF (Österreichische Islamische Föderation), Landeskrankenhaus, Martinsturm, Herz-Jesu-Kirche, Landestheater
Bürs Leuchtturm im Lünerseepark
Dornbirn Aif, Kirche St. Martin, Stadtmuseum, Ärztekammer, Evangelische Pfarrgemeinde, FH Vorarlberg
Feldkirch Schattenburg-Museum, Landeskrankenhaus
Hittisau Frauenmuseum
Lustenau AiF, Villa Rathausquartier, Blauer Platz
Rankweil Landeskrankenhaus
Thüringen Villa Falkenhorst
Weiler Kirche
Wolfurt Kirche, Schloss