Götzis Seit 29 Jahren ist Johannes Wabnig bereits als Nikolaus in Götzis unterwegs. Jahr für Jahr verzaubert er mit seinen rund 20 Kollegen die Herzen der Kinder, aber auch der Erwachsenen. Coronabedingt ist dieses Jahr an Hausbesuche aber leider nicht zu denken, was sich für Wabnig bereits im Frühjahr abgezeichnet hat. Zusammen mit den anderen Initiatoren der Nikolausspielrunde wurden verschiedenste Szenarien durchgespielt, viele wurden durch den Lockdown obsolet, letztlich blieb der digitale Weg. Wabnig, Lehrer an der Mittelschule Götzis, spannte seine 4c-Klasse mit ein und so entstanden binnen kürzester Zeit vier Hörspiele, die von den Schülern eingelesen wurden. Motivieren musste er seine „Rennpferde im Stall“, wie der 57-Jährige seine Schüler bezeichnet, dafür nicht. Da derzeit ja auch der Gesangsunterricht nicht möglich sei, waren alle voller Begeisterung bei der Sache.
Der passionierte Nikolausexperte – „über die Jahre habe ich mir einiges an Wissen angelesen, inklusive eines Besuchs in der Nikolausstadt Myra“ – zeichnete zusätzlich eine von Gerhard Zuggal geschriebene Videobotschaft in der Alten Kirche auf, die erklärt, warum der Nikolaus heuer nicht persönlich kommen kann. Die Intention ist klar: „Der Nikolaus ist kein Showtyp, er ist ein Freigeist und es geht um eine zutiefst christliche Botschaft.“ Parallelen zu der derzeitigen Situation sieht Wabnig in einer Erzählung vom Nikolaus und dem Sturm auf dem See. Ein Schiff gerät in Seenot, alles geht drunter und drüber, nichts ist mehr am gewohnten Platz, das Steuer ist nicht mehr in den Händen der Seeleute. Dann erscheint ein für die Seeleute fremder Mann und bringt wieder Ordnung, Hoffnung und Mut an Bord und das Schiff wieder auf Kurs. Erst bei der Rückkehr nach Myra, erkennen die Geretteten, dass der Fremde an Bord Bischof Nikolaus war. „Genau diese Hoffnung, diesen Mut in diesen stürmischen Zeiten soll der Nikolaus speziell in diesem Jahr in die Mitte der Familien bringen.“
Die Hörspiele, die Videobotschaft, warum der Nikolaus heuer nicht persönlich vorbeikommt, und viele weitere Texte, Fotos, Geschichten und Buchtipps gibt es auf der Facebook-Seite der Götzner Nikolausrunde. Jeder ist eingeladen den Nikolaus so auf digitale Art und Weise heim in die Stube zu bringen. Eines ist dem Nikolausdarsteller dabei aber noch wichtig: „Jede Familie soll auf jeden Fall so feiern, als ob der Nikolaus da wäre, mit allen Traditionen und Bräuchen wie sonst auch immer und dann je nach Möglichkeit unsere Geschichten mit einbauen. Damit soll jener Mut entstehen, in einer Zeit, in der diesen wirklich jeder braucht.“ CEG