Bregenz Veränderungen. Mit diesem Slogan ist Sozialdemokrat Michael Ritsch vor Monaten in den Gemeindewahlkampf gezogen. Jetzt, nachdem er den Stuhl von Langzeitbürgermeister Markus Linhart (VP) erobert hat, setzt Ritsch ganz in diesem Sinne erste Schritte. Und rührt dabei im personellen Bereich im Rathaus Bregenz kräftig um. Wie die VN bereits berichteten, will Ritsch als ersten personellen Schritt seinen langjährigen Vertrauten und Weggefährten Reinhold Einwallner (SP) zum neuen Stadtamtsdirektor machen. Die Schienen dafür hat Ritsch jedenfalls gelegt, das Ganze soll bereits mit den Grünen um Sandra Schoch paktiert worden sein. Schoch werde im Gegenzug Vizebürgermeisterin, heißt es im Rathaus.
Einwallner soll am nächsten Dienstag, 1. Dezember, in der Stadtratssitzung bestellt werden. Damit scheint die Ära von Stadtamtsdirektor Klaus Feurstein zu Ende zu gehen. Feursteins Rückzug vom gut dotierten Posten dürfte den Steuerzahler allerdings bis zu zwei Jahresgehälter kosten. Einwallner soll, wie aus dem den VN vorliegenden Antrag an den Stadtrat hervorgeht, in der Gehaltsklasse 23 eingestuft werden und würde sich über ein stattliches Gehalt freuen dürfen. Unterdessen schießen sich die VP mit den Stadträten Veronika Marte und Michael Rauth sowie Alexander Moosbrugger (Neos) auf Ritsch ein. Es deute alles darauf hin, dass Ritsch aus dem Rathaus „eine Außenstelle der SP-Parteizentrale mit 100-prozentig Ritsch-hörigen Mitarbeitern machen will.“ Moosbrugger zeigt sich fassungslos: „Ritsch wäre gut beraten die Coronakrise auf seine Agenda zu setzen und nicht nach wenigen Tagen im Amt SP-Parteifunktionäre in Jobs zu hieven, für die sie nicht qualifiziert sind.“ Der jetzige Stadtamtsdirektor habe sich jedenfalls absolut nichts zuschulden kommen lassen. VN-TW
„Die Grünen sind offenbar zum Steigbügelhalter der Bregenzer SP geworden.“
„Ich frage mich, ob sich Stadtchef Ritsch in einem unkontrollierten Machtrausch befindet.“