Corona bedroht auch Silvesterfeuerwerk

Normalerweise wird Feuerwerk an Silvester gestattet. Mit Blick auf die Krankenhäuser ist das nicht mehr so sicher.
Hohenems In den Niederlanden findet heuer kein Silvesterfeuerwerk statt. Die Behörden fürchten, die Krankenhäuser könnten durch die Pandemie und die durch Silvesterfeuerwerk verletzten Personen überlastet werden und verbietet Feuerwerke. In Österreich verletzen sich jedes Jahr an Silvester an die 200 Personen so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen, erhob das Kuratorium für Verkehrssicherheit.
In Österreich ist man die Debatte um ein Verbot von Feuerwerken gewohnt, auch wenn man in anderen Jahren mit dem Umweltschutz argumentiert hat. „Wir bieten plastikfreies und geräuscharmes Feuerwerk an“, zeigt Markus Jochum (40) von Fire-Events in Hohenems auf. Außerdem sei das gesamte Angebot CO2-neutral, da man entsprechend Aufforstungsprogramme unterstützt. Gegen Corona helfen diese Innovationen und Angebote wenig.
Kein Umsatz und keine Hilfen
Fire Events ist neben dem Einzelverkauf auch als Großhändler und Importeur tätig, führt Großfeuerwerke bei Veranstaltungen in ganz Europa durch. „Normalerweise haben wir an die 50 Feuerwerke im Jahr, heuer haben wir seit März kein einziges geschossen“, erklärt Jochum. Hier kosten nicht nur die Umsatzeinbußen Geld: Feuerwerk muss im Jänner bestellt und im Voraus gezahlt werden. Bei einem Jahresbedarf als Veranstalter und Großhändler von an die 250 Tonnen keine Kleinigkeit. Auf Lockdownhilfen kann die Branche nicht hoffen, das Hauptgeschäft sei auf Silvester hin und nicht im November. Eine prekäre Situation.
Großveranstaltungen sind bereits seit Wochen und Monaten abgesagt. Das Land Vorarlberg empfiehlt den Gemeinden, keine Feuerwerke abzuhalten. So gibt es heuer u. a. kein Kinderfeuerwerk in Dornbirn. „Da kommen zwischen 800 und 1000 Besucher, das können wir heuer nicht verantworten“, erklärt Herbert Kaufmann von Dornbirn Tourismus. Feuerwerk ist grundsätzlich ganzjährig verboten, in „normalen“ Jahren erteilen die Bürgermeister für den Silvesterabend aber meist eine Ausnahmegenehmigung. „Wir unterstützen die Maßnahmen bezüglich Großveranstaltungen. Die tun weh, sind aber verständlich“, betont Jochum. Weniger gilt dies für das private Feuerwerk im Familienkreis. „Das Feuerwerk an Silvester hat viel mit Emotion und Zuversicht zu tun“, betont Jochum. Viele könnten diesen Abschluss 2020 gut gebrauchen.
Was sagen Sie zu einem möglichen Feuerwerksverbot an Silvester?


