Die Vorhaben des neuen Langenegger Bürgermeisters

Vorarlberg / 29.11.2020 • 14:25 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Thomas Konrad spricht im VN-Interview unter anderem über die Gemeindeentwicklung, das Dorfzentrum und den Verkehr.
Thomas Konrad spricht im VN-Interview unter anderem über die Gemeindeentwicklung, das Dorfzentrum und den Verkehr.

Langeneggs neuer Bürgermeister leitet die Geschicke der Gemeinde zusammen mit seiner Stellvertreterin.

Langenegg Erst seit zehn Jahren in Langenegg, schon Bürgermeister des 1100-Einwohner-Ortes. Thomas Konrad hat einiges vor. Unter anderem wird es bei der Bebauung Leiten zu Zugeständnissen kommen.

Das komplette Interview als Video.

Herr Bürgermeister, haben Sie sich schon eingelebt?

Ich als Newcomer und Greenhorn betrete sehr viel Neuland mit vielen Eindrücken, viel Positivem und vielen Herausforderungen. Es ist eine super spannende Aufgabe. Wir haben derzeit natürlich das große Thema mit Covid.

Sie sind ja eigentlich ein Zugezogener. Warum sind Sie Bürgermeister geworden?

Wir wohnen seit nicht ganz zehn Jahren in Langenegg. Ich war immer geschäftlich sehr viel im Ausland unterwegs, habe mich selbstständig gemacht. Da war für mich das Thema: Wie kann ich es doch schaffen, in der Gemeinde mitgestalten zu können und Teil von Langenegg zu werden? So bin ich als Ersatzmitglied in die Gemeindevertretung eingestiegen. Dann hat es sich ergeben, dass man einen Bürgermeister gesucht und mir sehr viel Vertrauen entgegengebracht hat. Jetzt sitze ich da und versuche, nicht nur ein Verwalter zu sein, sondern auch ein Gestalter.

Werden Sie Ihre Firma weiterführen?

Natürlich muss ich stark zurückfahren. Aber die neuen Technologien bieten die Möglichkeit, das Amt in einer anderen Art und Weise zu führen. Drei Tage in der Woche bin ich fix im Amt, werde aber sonst auch erreichbar sein und meine Aufgaben wahrnehmen. Ich kann aber im Beruf weitermachen und damit Eindrücke von außen nach Langenegg bringen. Zudem übernimmt Vizebürgermeisterin Katharina Fuchs einige Aufgaben und wir leiten in einer Doppelrolle die Geschicke in Langenegg.

Welche Themen stehen an?

Wir sind ganz stark im e5-Programm vertreten. Außerdem setzen wir einen Familienschwerpunkt und sind gerade vom Land mit fünf F ausgezeichnet. Wir wollen mit den Vorderwaldgemeinden zusammenarbeiten, als Wirtschafts- und Energieregion. Außerdem wurde ein Entwicklungsprozess abgeschlossen, aus dem sich nun Projekte entwickeln.

Ein Thema war auch die Bebauung Leiten. Unter Ihrem Vorgänger kam es zu Anrainerprotesten. Wie geht es jetzt weiter?

Es gab schon erste Zusammenkünfte mit Anrainern und dem ein oder anderen Quellenbesitzern. Wir wollten mit den Anrainern weiterarbeiten, aber jetzt ist eine Aufsichtsbeschwerde bei der Bezirkshauptmannschaft dazwischengekommen. Vielleicht ist das aber gar nicht so schlecht. Nun werden wir von einer externen Behörde geprüft und das Ergebnis wird uns in der Diskussion helfen. Aber wir haben auch schon mit den Bauträgern gesprochen und schauen, dass wir einige Anregungen und Wünsche von den Anrainern umsetzen können.

Kann sich beim Projekt also noch etwas ändern?

Es gibt das ein oder andere Zugeständnis, zum Beispiel beim Verkehr. Es geht auch darum, ob man die Baukörper ein bisschen nach hinten verschieben kann, es geht um eine Tiefgaragenausfahrt und ums Abwasser. Aber man muss ehrlich sein. Das Projekt gibt es nicht erst seit gestern. Man ist schon sehr lange am Planen und ich bin überzeugt, dass es in dieser Art und Weise kommen wird. Es gibt nämlich auch Bedürfnisse. Da spreche ich von jungen Langeneggern, jungen Familien, die erwarten, ein neues Heim zu finden.

Wie stark beeinflusst die Corona­situation Ihre Vorhaben?

Wir werden schon einen Nachtragsvoranschlag machen müssen. Wir müssen zudem das ein oder andere Projekt zurücksetzen, damit wir liquid bleiben in diesen Zeiten.

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