Lebensmittelverschwendung: Aktionsplan gegen das große Wegwerfen

Türkis-Grün plant Wegwerfverbot für Lebensmittelhändler. Tipps gegen Lebesmittelverschwendung.
Österreichweit sind es 156.000 Tonnen. Besonders zu Weihnachten quellen die Mülltonnen nicht nur von Geschenkpapier und Dekoartikeln über.
Die Bundesregierung will gegensteuern. ÖVP und Grüne haben im Konsumentenschutzausschuss einen Entschließungsantrag zu einem Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung eingebracht, der einstimmig angenommen wurde. Konkret soll der im Regierungsprogramm verankerte Aktionsplan dem Lebensmitteleinzelhandel verbieten, dass genusstaugliche Lebensmittel im Abfall landen. Als Vorbild wird das französische Modell genannt. Zudem ist vorgesehen, eine nationale Koordinierungsstelle sowie eine bessere Erfassung von Daten über die Wertschöpfungskette einzuführen. Die Maßnahmen sollen in enger Zusammenarbeit mit den österreichischen Handelsunternehmen, Produzenten und karitativen Organisationen ausgearbeitet werden.

Ingrid Benedikt, die für die Offenen Kühlschränke kürzlich den VN-Klimaschutzpreis erhalten hat, begrüßt das Regierungsvorhaben: „Wir als Initiative können vor Ort schauen, dass die Lebensmittel nicht weggeworfen werden müssen und zur Bewusstseinsbildung beitragen. Wenn Lebensmittelhersteller beginnen, weniger zu produzieren, dann ist das ein großer Schritt.“
Durch die Coronakrise sei außerdem spürbar geworden, dass Menschen den Offenen Kühlschrank nicht nur benutzen, weil sie Lebensmittel retten wollen, sondern viele froh sind, dass sie etwas sparen können, betont Benedikt. Abhilfe können neben den Offenen Kühlschränken auch Apps wie „Too good to go” leisten. Die App ermöglicht es Betrieben wie Bäckereien, Restaurants, Cafés, Hotels und Supermärkten, ihr überschüssiges Essen zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholerinnen und Selbstabholer zu verkaufen.
Ingrid Benedikt hat auch noch weitere Tipps gegen Lebensmittelverschwendung parat:
Ingrid Benedikts Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Vor dem Einkaufen einen Organisationsplan machen:
• Wann sind wir zu Hause?
• Wen laden wir ein?
• Welche Mahlzeiten nehmen wir außer Haus ein?
• Wie schaut es mit Mittagessen und Abendessen aus?
• Was gibt es an den einzelnen Tagen, welche Rezepte verwende ich?
• Welche Zutaten habe ich zu Hause, welche muss ich noch einkaufen?
• Welche Lebensmittel habe ich im Tiefkühler und kann sie gut verwenden?
• Eine Lebensmittelliste zum Einkaufen schreiben. Meistens kann man etwa zehn Prozent von vornherein abziehen, weil man oft sehr gut kalkuliert.
Ganz konkret:
• Statt viel Brot etwas weniger, dafür ein Toastbrot, das ich als Reserve einfrieren kann.
• Wurstwaren: entweder Dauerwurst am Stück oder Aufschnitt in mehreren Päckchen vakuumieren lassen
• Gemüse: Kaufen Sie regionales Wintergemüse, und planen Sie schon gleich eine Gemüsesuppe für die Reste ein
