Wichtige Verbindung von Vorder- und Hinterwald
Die Gschwendtobelbrücke stammt aus dem Jahr 1830.
Egg, Lingenau Die Trasse über die Gschwendtobelbrücke war über viele Jahrzehnte hinweg die wichtigste Straßenverbindung zwischen dem Vorderen und dem Hinteren Bregenzerwald sowie eine wichtige Verbindung zwischen dem Bregenzerwald und Deutschland.
Zwischen Egg und Lingenau
Über viele Jahrhunderte war die Schlucht der Bregenzer Ach und der Subersach eine schlecht überwindbare Barriere zwischen dem Vorderen und Hinteren Bregenzerwald. Es entwickelten sich dadurch in beiden Landesteilen sogar unterschiedliche Dialekte. Die Gschwendtobelbrücke verbindet die Gemeinden Egg und Lingenau über die Subersach. Sie wird im Volksmund auch Negrelli-Brücke genannt, nach ihrem Erbauer Bauingenieur Alois Negrelli von Moldelbe. Die Brücke gilt als die erste sich selbst tragende Hängebrücke mittels eines Sprengwerkes.
Wunsch nach Verbindung
Der Wunsch nach einer befahrbaren Verbindung zwischen dem Vorderen und dem Hinteren Bregenzerwald wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts immer größer. Der ursprüngliche Weg querte die Subersach an der Stelle des heutigen Drahtsteges. Trotz Umbauarbeiten an der Straße verbesserte sich das Gefälle im Tal der Subersach nicht deutlich.
Alois Negrelli, von 1825 bis 1832 Kreiswasserbauadjunkt in Vorarlberg, wurde mit der Trassierung der Straße von Großdorf nach Lingenau beauftragt. Gebaut wurde die Verbindung in den Jahren 1833 bis 1836. Für die Errichtung der Straße wurden Einwohner mehrerer Bregenzerwälder Gemeinden zu „Frondiensten“ herangezogen. Anhand der Bevölkerungszahl wurde der Anteil der Arbeitsstunden je Gemeinde ermittelt, die Arbeitsleistung in Geld ausbezahlt.
Mit der Eröffnung der Lingenauer Hochbrücke im Jahr 1969 und dem Bau der neuen Gschwendtobelbrücke 1982 verlor die gedeckte Holzbrücke über die Subersach ihre wichtige Bedeutung als Verkehrsweg. Seit dem Jahr 1980 sind die Gemeinden Egg und Lingenau für den Erhalt der alten, denkmalgeschützten Gschwendtobelbrücke zuständig.