Das sind die Vorreiter-Gemeinden in Sachen Klimaschutz

85 Prozent der Vorarlberger leben in e5-Gemeinden. Neu zertifiziert wurden Bludenz, Brand und Dalaas.
Dornbirn, Bludenz Seit über 20 Jahren setzen sich die Vorarlberger Gemeinden für den Klimaschutz ein. Inzwischen sind 48 Gemeinden im Programm für energieeffiziente Gemeinden aktiv. Neu dabei ist auch Andelsbuch. Alle vier Jahre müssen sich die Gemeinden einer Kommission stellen und werden in den Kategorien Entwicklungs- und Raumplanung, Gebäude und Anlagen, interne Organisation, Kommunikation und Kooperation sowie Mobilität und Ver- und Entsorgung beurteilt. Heuer traten zehn Gemeinden zum Audit an.
Die zehn zertifizierten Gemeinden
Dabei konnte Gaißau um ein „e“ zulegen und drei von möglichen fünf „e“ holen. Ebenso ein „e“ zulegen konnte die Gemeinde Sulzberg (vier „e“). Hard und Nenzing (je 4 „e“), Koblach und Schwarzach (drei „e“) sowie Lochau (zwei „e“) konnten ihre Wertung halten. Erstmals zertifiziert wurden Bludenz, Dalaas und Brand. Bludenz ist seit 2017 im e5-Programm und ergatterte zum Start drei „e“. Mit dem e5-Energiekompass wurden die Weichen der künftigen energiepolitischen Arbeit gestellt. Darüber hinaus liefern Photovoltaikanlagen eigenen Strom, etwa zur Versorgung der neuen Elektrogeräte des Bauhofs. Ebenfalls drei „e“ verdiente sich Dalaas. Unter anderem flossen E-Auto-Carsharing, Modernisierung der Straßenbeleuchtung, PV-Ausbau und die Reaktivierung alter Wege positiv in die Bewertung ein. Brand ist, wie Dalaas, seit 2016 im Programm und wurde auf Anhieb mit zwei „e“ zertifiziert. Neben ökologischem Bauen und Ökostromproduktion sowie -verwendung bezieht die Gemeinde auch die Jüngsten im Sonnenkindergarten oder in der „energie.werkstatt Schule“ in die nachhaltige Zukunft ein.
Spitzenreiter Nenzing
Spitzenreiter bei der Zertifizierung war heuer Nenzing mit 70 Prozent, was vier „e“ bedeutet. Mit Bürgerbeteiligung brachte Nenzing einige vorbildliche Projekte auf Schiene: „Sunnastrom z’Nenzing“ umfasst bereits drei PV-Anlagen, die insgesamt 161.000 Kilowattstunden pro Jahr liefern. Gefragt war die Bürgerstimme auch bei der Erstellung des Energieleitbildes Nenzing 2030, das auf Sanierungen und Benutzerverhalten abzielt, sowie bei der nachhaltigen Dorfkernentwicklung.
Aufgrund der Covid19-Pandemie erhielten die zehn auditierten Gemeinden ihre Auszeichnungen bei persönlichen Besuchen von ihren e5-Gemeindebetreuern. „Durch Covid-19 müssen die Gemeinden erhebliche Einnahmenrückgänge hinnehmen. Effektiver Klimaschutz lässt sich jedoch auch mit kleiner dimensionierten Projekten und Bewusstseinsbildung der Bevölkerung realisieren“, sagt e5-Programmleiter Gregor Sellner. In der zweiten Umsetzungsperiode der Energieautonomie Vorarlberg 2050 sollen die e5-Gemeinden noch intensiver Einfluss nehmen, informiert Umweltlandesrat Johannes Rauch: „Die Ziele und Maßnahmen definieren wir nun gemeinsam mit den e5-Teams. Sie sollen ihren Erfahrungsschatz noch stärker einbringen können. Was sie bisher geschafft haben, ist beeindruckend und vorbildhaft für die weitere Entwicklung“, bedankt sich Rauch bei allen e5-Aktiven.