Maske als notwendiges Übel in Schulen

Besser mit Maske als gar kein Unterricht, lautet der Tenor. Aber mit Maskenpausen.
Bregenz Am Montag geht es endlich los. Zumindest Schüler der Volksschule, Mittelschule und Unterstufe dürfen wieder Unterricht vor Ort genießen. Damit die Schulöffnung gelingt, hat das Bildungsministerium einen 15-seitigen Erlass veröffentlicht, der den Unterricht detailliert regelt. Bereits der erste Punkt sorgt für Aufregung: „In Schulen ab der Sekundarstufe I sind alle Personen, die sich im Schulgebäude aufhalten, verpflichtet, einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) zu tragen. Ausgenommen sind Personen, denen aufgrund ihrer Behinderung oder Beeinträchtigung das Tragen eines MNS nicht zugemutet werden kann. In Volks- und Sonderschulen gilt die MNS-Pflicht nur außerhalb der Klassen- und Gruppenräume.“ Mittelschüler und Unterstüfler müssen auch im Unterricht eine Maske tragen. Für Unmut sorgt nicht unbedingt die Pflicht, sondern der Umstand, dass sie zentral verordnet wurde.
Zum Beispiel bei den Eltern. Zumindest deren Vertreter, Michael Tagger vom Elternverband, hat keine Freude damit. „Wir sehen die Notwendigkeit, dass die Maske ein Mittel ist, um Infektionen zu reduzieren. Aber wir sind nicht glücklich darüber, dass die Maskenpflicht einfach vom Ministerium verordnet und auf die Schulstandorte keine Rücksicht genommen wird.“ Die Schulen wüssten am besten, wie sie Lehrer und Schüler schützen. Christan Höpperger, Direktor der Harder Mittelschule Mittelweiherburg, argumentiert ähnlich. „Das primäre Ziel ist die Pandemiebekämpfung, und zwar so, dass der Unterricht stattfinden kann. Aber es wird vieles zentral gesteuert.“ Man müsse flexibel agieren können und zum Beispiel Maskenpausen ermöglichen.
Pausen gefordert
Maximilian Kubesch, Vertreter der AHS-Schüler, ist ebenfalls überzeugt: „Dass man eine Maske tragen muss, ist nicht das Gelbe vom Ei. Aber in dieser Situation ist es notwendig. Wichtig ist, dass man Maskenpausen ermöglicht. Es ist besser als gar kein Präsenzunterricht.“ Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch sieht es auch so. „Wir haben die Maskenpflicht mit Jugendlichen und Experten diskutiert. Es wird sehr unterschiedlich gesehen. Die Maske dauerhaft aufzuhaben, ist sicher eine zusätzliche Belastung.“ Für ihn sei aber wichtig, dass es zum Präsenzunterricht kommt. „Damit das möglich ist, ist die Maske zumutbar.“ Allerdings benötige es dringend Maskenpausen für Kinder.
Eine Forderung von Kinder- und Jugendanwalt Rauch ist der gestaffelte Unterrichtsbeginn, um volle Schulbusse zu vermeiden. Elternvertreter Tagger kann dem Vorschlag etwas abgewinnen, nicht nur in Coronazeiten. „Das fordern wir schon lange. Schulbusse sind generell überfüllt.“ Am Donnerstag diskutierte die Landesregierung mit Direktorensprechern über den Vorschlag. „Sie stehen dem Vorschlag offen gegenüber“, erklärt eine Sprecherin von Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink. Wichtig seien der Schulstandort und die Verkehrsanbindung. Landesrat Johannes Rauch werde sich die Möglichkeiten nun ansehen. Heute, Freitag, um 13 Uhr, hat die Landesstatthalterin zum Schulgipfel mit Lehrer-, Eltern- und Schülervertretern eingeladen, um offene Fragen zu diskutieren. VN-mip