Wie coronakonforme Weihnachten in der Kirche aussehen könnten

Waldweihnacht, Messen im Freien, mehrere Metten am Tag: So sieht Weihnachten zu Coronazeiten aus.
Feldkirch Den Kirchen geht es wie den Schulen, den Gottesdiensten wie dem Unterricht. Derzeit sind keine Gottesdienste möglich, die Türen bleiben aber offen. Wie in den Bildungshäusern wird auch in den Gotteshäusern das Angebot gerne angenommen, berichtet Vorarlbergs Bischof Benno Elbs. „Es gibt viele Einzelpersonen, die die Kirche aufsuchen. Wir merken das an den Kerzen.“ Eine weitere Gemeinsamkeit: Am 7. Dezember endet die aktuelle Beschränkung. Auch Gottesdienste sind wieder erlaubt. Heute, Donnerstag, ab 9 Uhr, findet eine Bischofskonferenz via Zoom statt, um Details zu diskutieren.
Der Staat greift in Österreich nicht direkt in die Religionsgemeinschaften ein, weshalb neue Einschränkungen zwischen den Institutionen vereinbart werden. Vorarlbergs Bischof hofft, dass Gottesdienste unter Sicherheitsvorkehrungen wieder möglich sind, auch mit Blick auf Weihnachten. Normale Christmetten und große Gottesdienste werden wohl nicht stattfinden, wie Elbs erzählt. „Beim Priestertag haben wir aber viele Ideen aus den einzelnen Pfarren besprochen.“ Dazu zählen Gottesdienste im Freien, wie in Lech überlegt wird. In großen Kirchen sei es vielleicht möglich, genügend Abstand zu halten, von kleinen Kirchen müsse man ins Freie ausweichen. „Eine weitere Möglichkeit wäre es, mehrere Gottesdienste abzuhalten, damit nicht nur eine Mette stattfindet“, ergänzt der Bischof.
Besondere Aufmerksamkeit gilt den Kindermetten, sie gehören zu den bestbesuchten Gottesdiensten des Jahres. „In Altach versucht man, den Kindern stattdessen eine Schatzsuche zu bieten.“ Eine andere Pfarre plant eine Waldweihnacht. „Die Kirchen handhaben das ganz unterschiedlich“, fährt der Bischof fort.
Für den Advent ist ebenfalls einiges geplant. Es gibt Musikensembles, die im Garten von Seniorenheimen spielen, manche Pfarren planen Geschenkaktionen, backen Kekse oder legen Adventskränze vor die Türen von Menschen, die allein wohnen. Eine Frage will Benno Elbs noch geklärt wissen: „Ich halte vor Weihnachten immer einen Gottesdienst in der Justizanstalt ab. Ich hoffe, dass er auch heuer stattfinden kann. Dort sind Menschen, die das ganz besonders brauchen.“ Es dürfe schließlich keinen Lockdown des Herzens geben.