Zahl der Todesfälle steigt
In Vorarlberg steht jeder dritte Todesfall in Verbindung mit einer Coronainfektion.
Wien In der Pandemie ist die Statistik Austria dazu übergegangen, die Zahl der Sterbefälle möglichst zeitnah zu veröffentlichen. Gestern meldete sie für die Woche vom 16. bis zum 22. November insgesamt 2431 Fälle österreichweit. So viele hat es schon lange nicht mehr gegeben. Zuletzt waren im Februar 1978 mehr Menschen in einer Woche gestorben; 2516 nämlich. Wobei man berücksichtigen muss, dass es vor über 40 Jahren weniger Einwohner gegeben hat; insofern sind die 2516 von damals mit den 2431 von heute nur begrenzt vergleichbar.
In Vorarlberg stand vom 16. bis zum 22. November jeder dritte Sterbefall in Verbindung mit einer Coronainfektion. Die Statistik Austria erfasste insgesamt 86 Sterbefälle im Land. Das waren über die Hälfte mehr als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Von den 86 wertet die staatliche Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) 28 als offizielle Corona-Todesfälle. Das sind nicht nur deutlich mehr als in den Wochen davor, sondern auch mehr als im Rahmen der kompletten ersten Welle im Frühjahr: Von März bis zum Sommer kamen 19 Corona-Opfer zusammen. Ein Ende dieser Entwicklung ist vorerst nicht absehbar. Seit dem 23. November ist die Zahl weiter gestiegen. Dafür hat die Statistik Austria aber noch keine Daten über alle Sterbefälle vorgelegt.
Anders als in Österreich insgesamt gab es in Vorarlberg in der jüngeren Vergangenheit einzelne Wochen mit mehr Sterbefällen. Um die meisten handelte es sich Anfang 2017 mit bis zu 95. Damals ist die saisonale Grippe besonders stark ausgefallen.
In Europa existieren nach wie vor viele Staaten, in denen die Pandemie bisher zu mehr Opfern geführt hat als in Österreich. Nur wenige aber verzeichnen gemessen an der Bevölkerung aktuell so viele. Thomas Czypionka, Gesundheitsexperte beim Institut für Höhere Studien (IHS), erklärt das damit, dass es zu spät zum Lockdown gekommen sei: „Man hätte den Lockdown früher machen müssen.“ Ohne Maßnahmen würde es andererseits aber noch mehr Todesfälle geben, wie Czypionka betont. JOH