Stadia: Googles Online-Konsole

Schneller Spielspaß ohne Downloads oder Updates verspricht Google ab sofort für Österreich und die Schweiz.
Schwarzach Mit Google Stadia setzt der Internetgigant bei seinem Spieleangebot auf die Stärken des Konzerns: riesige Datencenter, starke Rechenleistung sowie Chrome und YouTube als Plattformen.
Was es kann
Voraussetzung sind eine Gmail-Adresse und die kostenlose Stadia-App. Konstante zehn MBit/s Download sind das Minimum, um die in der Cloud gespeicherten Spiele starten zu können. Auf dem Handy reicht dafür die App, wer lieber am PC spielt, benötigt dafür Chrome, für den Spielspaß am Fernseher Chromecast Ultra. Grundsätzlich kann auch jeder im Haus verfügbare Controller kombiniert werden, es gibt jedoch auch den Stadia Controller von Google. Es braucht keine Downloads oder Updates.
Die Stärken
Es punktet die versprochene Barrierefreiheit. Stadia ist schnell auf allen Geräten eingerichtet und funktioniert in Minuten. Die Spiele starten flott und speichern laufend mit, falls die Verbindung mal ausfällt. Fehlender Speicherplatz wie auch veraltete Hardware sind kein Hindernis. Hier kann Stadia punkten. Wer sich für einen Pro-Account entscheidet, kann im Monatsrhythmus neue Spiele ohne Zusatzkosten freischalten. Eltern sollen beeinflussen können, welche Spiele ihren Kindern angeboten werden.
Die Schwächen
Das Angebot an Spielen ist noch ausbaufähig. Auf iOS-Systemen soll Stadia mit Jahresende verfügbar werden. Irritierend: Gerade Google hat in der App auf eine Suchfunktion vergessen. Die App ist dabei der zentrale Baustein der Plattform, nur hier können Spiele freigeschaltet werden.
Ohne gutes WLAN wird es schnell schwierig. Der Controller verlangt WLAN. Die Zielgruppe wird die notwendige Datenverbindung haben, ein schnelles Spiel im Zug oder Hotel wird oft nicht klappen. Und gerade die Top-Titel werden den kleinsten Leistungsverlust bemerken lassen.
Wer ist die Zielgruppe
Spieler, die auf Konsolen und Handhelds setzen. PC-Spieler wird Stadia nur bedingt überzeugen: Die Wiedergabequalität wird nur über die Datenverbindung beeinflusst. Hier sind PC-Spieler mehr Autonomie gewohnt. Wer einfach schnell ohne Updates seine Spiele haben will, wird glücklich.
Was noch kommen muss
Wenn es Google gelingt, den Spiele-Anbietern attraktive Angebote für plattformübergreifendes Spielen abzuringen, würde dies den Wechsel zu Stadia fördern. Es stellt sich aber die Frage, ob Stadia nicht zu spät kommt, um Konsolen schnell gefährlich zu werden. VN-rau
