Neues Jahr – neue Massentests

Land setzt auf Kombination von Testen und Impfen.
Bregenz Ein paar Testwillige mehr hätten sie sich schon erwartet. Schließlich zeigten sich politisch Verantwortliche und Gesundheitsvertreter aber auch mit der Zahl von rund 105.000 zufrieden. So viele Personen hatten sich für den ersten Massentest, der am vergangenen Wochenende in Vorarlberg durchgeführt wurde, angemeldet. Etwas Positives hatte die Sache für Landeshauptmann Markus Wallner nämlich doch: „Die symptomfreien Infektionen wären ohne die Tests unbemerkt geblieben und hätten möglicherweise für viele weitere Ansteckungen gesorgt“, sagte er in seiner Schlussbilanz. Gleichzeitig kündigte er für 2021 weitere Flächentestungen an.
In Kombination mit einer Impfung, die ebenfalls im kommenden Jahr zur Verfügung stehen soll, sieht Wallner das Land gegen einen dritten Lockdown gewappnet. Testen und Impfen soll also die Strategie im neuen Jahr sein. Ob sie aufgeht, hängt allerdings von der Akzeptanz der Bevölkerung ab. Hier ortet Markus Wallner gerade bei jüngeren Leuten und Personen mit migrantischem Hintergrund noch viel fehlendes Verständnis: „Der Zusammenhang, dass es um Gesundheit und Arbeitsplätze geht, muss stärker kommuniziert werden.“
Fleißige Lecher Bürger
In der ersten Testrunde erbrachten die Antigen-Schnelltests 476 positive Ergebnisse. Der Großteil, nämlich 404, wurden durch einen nachfolgenden PCR-Test bestätigt. 72 Antigentests fielen falsch-positiv auf, das entspricht 15 Prozent aller positiven Tests. Corona-Kommissionsmitglied Armin Fidler hatte, wie berichtet, in einer ersten Stellungnahme gegenüber den VN erklärt, dass dieser Anteil an falsch-positiven Ergebnissen zu erwarten gewesen sei, wenn ausschließlich symptomfreie Personen getestet würden. Ebenso bestätigte die Analyse der Daten, wonach vor allem ältere Menschen das Testangebot angenommen haben. Bei den 51- bis 60-Jährigen waren es fast 20 Prozent. Zum Vergleich: Die Rate der 21- bis 30-Jährigen lag gerade einmal bei 11,3 Prozent.
Die meisten Personen, gemessen an der Einwohnerzahl, ließen sich in Lech testen (55,38 Prozent). Gleich dahinter kommen Damüls (49,68 Prozent) und Schröcken (49,29 Prozent). Die niedrigsten Teilnahmequoten verzeichneten Krumbach (18,34 Prozent), Dünserberg (20,28 Prozent) und Hohenems (20,70 Prozent). Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und Sicherheitslandesrat Gantner sehen Vorarlberg mit seiner Teststrategie dennoch auf dem richtigen Weg. In vielen Bereichen gebe es schon jetzt engmaschige regelmäßige Testungen, etwa im Tourismusbereich, bei Pflegekräften und dem Krankenhauspersonal. Diese gingen auch abseits der Massentests weiter. Bei 4157 Tests konnten 61 zusätzliche Coronainfektionen aufgespürt werden.
Regionale Impfstrategie
Mit dem ersten Massentest ist laut Markus Wallner ein ordentlicher Schritt in der Pandemiebekämpfung gemacht worden. Im Jänner soll es weitergehen. „Ich kann mir vorstellen, gleich nach den Feiertagen in eine weitere Runde einzusteigen“, sagte Wallner. Einen konkreten Termin gibt es jedoch noch nicht. Ebenso wird, wie mehrfach berichtet, bereits an einer regionalen Impfstrategie gefeilt.
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