Herbst war nur ein bisschen zu warm
ZAMG: Temperatur lag in Vorarlberg um ein Grad über dem langjährigen Mittel.
SCHWARZACH 10,5 Grad Celsius betrug die mittlere Temperatur in den drei Monaten des meteorologischen Herbstes, also von September bis November, in Bregenz. Das waren um 0,9 Grad mehr als im Vergleichszeitraum 1981 bis 2010 und bedeutet, dass schon wieder eine Jahreszeit zu warm gewesen ist. Allerdings: Diesmal war die Abweichung gering, wie Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) bestätigt: „Summa summarum ist das ein relativ normaler Herbst gewesen. Dieses eine Grad befindet sich gerade noch in der statistischen Schwankungsbreite.“ Im Schnitt beträgt die Erwärmung in dieser Jahreszeit 1,2 bis 1,5 Grad.In absoluten Werten ist die Abweichung heuer übers ganze Land ähnlich groß ausgefallen: In Feldkirch war es mit 10,4 Grad um genau ein Grad wärmer als im langjährigen Mittel, in Gaschurn und Warth mit 7,5 bzw. 5,9 Grad um 0,9 Grad und in Langen am Arlberg mit 7,5 Grad um 1,2 Grad. Allerdings: Prozentuell entspricht das in höheren Regionen einem viel größeren Anstieg. Orlik hat eine Erklärung dafür: „Je niedriger die Lage, desto gewöhnlicher war der Herbst.“ Vor allem in den vergangenen Wochen sei dies aufgefallen. Im Gebirge habe es einen der wärmsten November der Messgeschichte gegeben.
Davon zeugen die spärlichen Schneemengen, die am Arlberg und auf dem Hochtannberg zusammengekommen sind: In den 1980er bis 2000er Jahren gab es in Warth von 1. September bis 30. November durchschnittlich insgesamt 112 Zentimeter Schnee. An 24 Tagen war es zudem weiß. Heuer handelte es sich nur um 78 Zentimeter und
14 Tage mit einer Schneelage. In Langen war es ähnlich.
25 Prozent weniger Wasser
Die Niederschlagsmengen haben sich im Herbst übers gesamte Land sehr unterschiedlich entwickelt. „Im September, der diesbezüglich eine große Rolle spielt, hat der Regen im Rheintal ausgelassen“, erläutert Orlik. In den Bergen Richtung Osten sei dies anders gewesen. Davon zeugen auch die Daten: In Feldkirch sind in den drei Monaten 231 Liter pro Quadratmeter zusammengekommen. Das waren um 25 Prozent weniger als im langjährigen Mittel. In Gaschurn dagegen waren es mit 243 Litern um drei Prozent mehr.
Dass der Herbst temperaturmäßig keine extremen Abweichungen aufweist, ist laut Orlik nicht ungewöhnlich. Im Gegenteil: Eher lasse sich die Erwärmung infolge des Klimawandels im Sommer mit mehr Hitzetagen und im Winter mit milderen Tagen feststellen; aber auch im Frühjahr sei sie etwas größer. JOH