Keine Quarantäne für drei Monate

Es gibt eine Ausnahme für Coronagenesene: Sie werden eine Zeit lang als Kontaktperson nicht abgesondert.
Wien Fast 15.500 Personen haben sich in Vorarlberg bereits mit dem Coronavirus infiziert und gelten als genesen. Das sind knapp vier Prozent aller Vorarlberger. Einige davon stellten sich womöglich schon die Frage, wie es nach einer Infektion weitergeht. Frühestens nach zehn Tagen dürfen sie das Haus wieder verlassen, allerdings nur, wenn sie symptomfrei sind. Ansonsten gelten für sie die gleichen Regeln wie für alle anderen. Mit einer Ausnahme: Für die kommenden drei Monate wird es für Genesene vorerst die letzte Quarantäne gewesen sein.
Quarantäneende nur symptomfrei
Eine Absonderung endet aber erst, wenn die betroffene Person 48 Stunden symptomfrei ist. Bei anhaltenden Symptomen verlängert sich die mit zehn Tagen angesetzte Quarantäne also so lange, bis man bereits 48 Stunden lang gesund ist. Betroffene dürfen zu diesem Zeitpunkt nicht an Atemnot, Husten, Halsschmerzen oder Fieber leiden, erklärt die Pressestelle der Landesregierung. Nur der Geschmacks- und Geruchssinn muss mit Quarantäneende nicht wiederhergestellt sein. Der Verlust kann bis zu drei Monate anhalten und ist für eine Verlängerung der Absonderung nicht ausschlaggebend.
Drei Monate geschützt
Ansonsten gelten für Genesene die selben Regeln wie für alle anderen auch. Sie müssen die Ausgangsbeschränkungen berücksichtigen, Maske tragen und Abstand halten. Vorgaben in Pflegeheimen und Krankenhäusern bleiben für sie die gleichen. Nur eine Ausnahme wird gemacht: „Wer nachweislich erkrankt ist, gilt für die Dauer von mindestens drei Monaten als geschützt und wird bei Kontakt mit einem positiv Getesteten nicht mehr als Kontaktperson abgesondert“, erklärt die Landespressestelle auf VN-Anfrage. Der Grund: Eine Wiedererkrankung sei innerhalb der ersten drei Monate nach der Infektion sehr unwahrscheinlich. Dieser Zeitraum werde als sichere Zeit angesehen. Daher waren erst kürzlich Genesene auch bei den Massentests nicht zugelassen.
Antikörper aufgebaut
Dennoch ist es möglich, dass sich bereits positiv getestete Personen nach längerer Zeit neuerlich infizieren. „Das ist aber nur in wenigen Fällen beobachtet worden und betrifft hauptsächlich Personen, die asymptomatisch oder mit milden Krankheitssymptomen erkrankt sind“, berichtet die Landespressestelle. Zahlreiche internationale Studien zeigen außerdem, dass Coronagenesene eine stabile Langzeitimmunität aufweisen.
Immunität
Zu diesem Schluss kam auch eine Studie der Innsbrucker Universitätsklinik mit 29 Teilnehmern. Bei allen von ihnen konnten zu jedem Zeitpunkt Antikörper nachgewiesen werden und nach sechs Monaten auch die für die Immunantwort wichtigen neutralisierenden Antikörper, erklärte Studienleiter Florian Deisenhammer. Man müsse sich also keine Sorgen machen vor einer Übertragung durch Immune oder einer möglichen Neuerkrankung: „Die Ausnahmen bestätigen die Regel, aber die Ausnahmen sind eben nicht die Regel.“ Es bestünde auch kein Anlass, die Immunität anzuzweifeln. VN-ebi