Schicksal von Paul bewegt das Land

„Geben für Leben“-Typisierungsaktion am Sonntag.
Feldkirch Kein Lockdown bei „Geben für Leben“, stattdessen herrscht dort derzeit der reinste Ausnahmezustand. „Innerhalb der vergangenen fünf Tage haben wir 5000 Typisierungssets verschickt“, erzählt Vereinsobfrau und RussPreisträgerin Susanne Marosch.
Mit ein Grund ist das Schicksal des fünfjährigen Paul aus Feldkirch. Der Bub leidet an akuter Leukämie. Er und seine Eltern warten nun fieberhaft auf eine gute Nachricht, nämlich jene, dass ein passender Stammzellspender gefunden wurde. Um die Chancen zu erhöhen, findet am kommenden Sonntag, 13. Dezember, von 10 bis 14 Uhr in der Volksschule in Feldkirch-Nofels eine Typisierungsaktion statt. „Sie wird coronakonform ablaufen“, verspricht Susanne Marosch. Dabei helfen ein Coronabeauftragter und Freiwillige von der Feuerwehr.
Coronakonforme Aktion
Inzwischen geht es nicht mehr nur um Paul aus Feldkirch, sondern auch um Paul aus der Steiermark. Der Kleine ist zweieinhalb Jahre alt und benötigt ebenfalls dringend eine Stammzellspende. „Je mehr Menschen sich typisieren lassen, umso wahrscheinlicher wird es, einen passenden Spender für die Kinder und alle anderen Betroffenen zu finden“, betont Susanne Marosch.
Die Durchführung der Typisierungsaktion in Feldkirch hat sie sich gut überlegt. „Es geht schließlich darum, Menschenleben zu retten, und Blutspendeaktionen finden ja auch statt“, begründet Marosch die letztliche Umsetzung der Idee. „Genauso gut können Menschen aber auch kontaktlos zu Lebensrettern werden“, verweist sie auf eine andere Möglichkeit, die sich bereits gut etabliert hat, nämlich jene der Typisierungssets, die bestellt werden können. Tausende solcher Sets wurden bereits verschickt, etwa 70 Prozent davon kommen mit Wangenabstrich wieder zurück. Jeder zehnte Empfänger spendet auch Geld. Versand und Testkits kosten nämlich, und das nicht wenig. Der Preis für das Set liegt bei 40 Euro, dazu kommen noch die Portokosten für Hin- und Rücksendungen. Für Dezember rechnet Susanne Marosch mit rund 20.000 Typisierungssets, die versandt werden, denn: „Viele verwenden sie sogar als Weihnachtsgeschenk.“ Die vielen Bestellungen bescheren dem Verein neben der Freude über die hohe Akzeptanz der kontaktlosen Typisierungen allerdings ein anderes Problem.
Wattestäbchen werden knapp
Aufgrund der Coronapandemie und damit verbunden der Vielzahl an Testungen werden die Wattestäbchen knapp. Marosch: „Wir lassen unsere Kontakte inzwischen überall spielen.“ Mit Erfolg, wie sich zeigt. Vom Land erhielt der Verein 1000 Wattestäbchen, ein Krankenhaus im Burgenland half mit 10.000 Wattestäbchen aus.
„Je mehr Menschen sich typisieren lassen, umso eher wird ein passender Spender gefunden.“
