Ärzte wollen so rasch wie möglich impfen
Dornbirn Eine Impfung gegen Corona rückt in immer greifbarere Nähe und treibt Land und Leute bei den Vorbereitungen zur Umsetzung an. Wie in den VN bereits berichtet, bringt sich auch die Ärzteschaft in Stellung. Mehr als 200 Ärztinnen und Ärzte haben bereits ihre Mitarbeit zugesagt. „Wir wollen das Vertrauen der Bevölkerung in die Covidimpfung stärken“, begründete Ärztekammerpräsident Michael Jonas bei einem Pressegespräch das intensive Engagement. Ziel ist es, rund 200.000 Menschen zu impfen, das wären rund 60 Prozent der Bevölkerung. Geimpft werden soll, sobald der erste Impfstoff da ist. „Wir würden auch über Weihnachten impfen“, betonte Robert Spiegel, Covid-Beauftragter der Ärztekammer, den Zeitfaktor. Bis nach zweimaliger Impfung ein Schutz eintritt, dauere es mindestens eineinhalb Monate.
Impfstraßen und Impfzentren
Die Ärzte wollen mit gutem Beispiel vorangehen. „Ich lasse mich auf jeden Fall impfen“, bekräftigte Michael Jonas. Mit den bald zur Verfügung stehenden Impfstoffen, von deren Datenlage er „felsenfest überzeugt ist“, sieht er eine große Chance, im Laufe des kommenden Jahres wieder in Richtung Normalität gehen zu können. „Vorausgesetzt, die Menschen machen mit“, fügt er an. Die Zusicherung einer fachkundigen Impfung durch Mediziner soll bei der Mobilisierung der Impfwilligkeit helfen.
Die Covid-19-Impfung erfolgt, wie berichtet, in drei Phasen. Gestartet wird in Alters- und Pflegeheimen. Ab April kommt die allgemeine Bevölkerung zum Zug. Diese Impfungen werden in den Praxen der niedergelassenen Ärzte verabreicht, ebenso ist die Installierung von Impfstraßen und Impfzentren angedacht. Robert Spiegel schätzt, dass eine Durchimpfung im angestrebten Umfang bis Ende 2021 möglich ist.
Gabriele Gort, Sprecherin der Allgemeinmediziner, erklärte, sobald die Impfung verfügbar sei, könne sie innerhalb von ein bis zwei Tagen flächendeckend im ganzen Land durchgeführt werden. Die Impfdosen selbst haben bei Kühlschranktemperatur eine Haltbarkeit von fünf Tagen. Von Impfpflicht war keine Rede. Die Ärzteschaft sieht jedoch eine moralische Verpflichtung. Es gehe nicht nur darum, sich selbst zu schützen, sondern auch jene Menschen, die besonders verletzlich seien. „Machen viele mit, leeren sich die Intensivstationen rasch um zwei Drittel“, gab sich Michael Jonas überzeugt. VN-MM