Bombardier bleibt bei Talent 3 zuversichtlich

Schwarzach Eigentlich hätten 21 neue Talent-3-Garnituren des Zugherstellers Bombardier seit Mitte 2019 auf Vorarlbergs Schienen verkehren sollen. Mehr als ein Zug im Probebetrieb ist es bisher nicht. Die ÖBB suchen Alternativen, falls es weitere Verzögerungen gibt, die Ausschreibung ist seit Freitag im EU-Amtsblatt ersichtlich. 2021 soll eine Entscheidung fallen (die VN berichteten). Hersteller Bombardier bleibt zuversichtlich.
Die Neuausschreibung möchte man nicht kommentieren, betont Bombardier-Sprecherin Caroline Hödl. Aber: „Wir sind von den Vorzügen unseres Talent 3 überzeugt.“ Bombardier sei sich der Schwierigkeiten bewusst. „Bei einer innovativen Produktneuheit wie dieser sind Stolpersteine zu Beginn nicht unüblich“, schreibt Hödl. Sie ist zuversichtlich: „In den kommenden Wochen werden nun weitere Züge folgen, sodass im kommenden Jahr alle 21 Züge auf den Schienen Vorarlbergs unterwegs sein werden.“
Die ÖBB möchten mit ihrer Neuausschreibung nicht nur einen Plan B, sondern maximalen Druck auf Bombardier ausüben. Schließlich umfasst der Rahmenvertrag für ganz Österreich bis zu 300 Züge im Wert von 1,8 Milliarden Euro. Für 100 Stück werden nun Alternativen gesucht. Mobilitätslandesrat Johannes Rauch teilt mit: „Die Neuausschreibung liegt nicht in unserem Einflussbereich. Wir haben einen laufenden Vertrag mit den ÖBB und gehen davon aus, dass dieser erfüllt wird.“ ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair betont: „Wir schaffen damit ein Sicherheitsnetz für die Bahnfahrer in Vorarlberg. Kommt der Talent 3, brauchen wir keine Alternative. Bekommt er die Zulassung jedoch nicht, haben wir bereits Vorkehrungen getroffen.“ Der Vorarlberger ÖVP-Landtagsabgeordnete Patrick Wiedl befürwortet den Schritt der ÖBB. Aufgrund der benötigten Kapazität wünscht er sich von Landesrat Rauch, dass er die ÖBB auffordert, den Liefervertrag zu kündigen. Man solle auf Bewährtes zurückgreifen. VN-mip