Das Gute sehen

Letztlich entscheiden wir und unsere Augen, was wir sehen. Wenn wir wollen, sehen wir überall den „Schatten des Bösen“. Und wenn wir wollen, nehmen wir das „Licht der Engel“ wahr. Unsere Augen wählen aus. Wenn wir Finsternis sehen und sie einlassen, machen wir uns selber krank, nachtkrank. Wenn wir das Licht zu sehen bereit sind, öffnen wir einer heilenden Kraft den Weg in unsere Seele.
Wie kann man das üben?
Es sind sehr einfache Dinge, wie beim Einüben des Hörens. Ob es um einen Menschen herum schön ist, das ist nicht gleichgültig. Ob jemand fähig ist, für sich allein einen schönen Tisch zu decken, kann ein Zeichen dafür sein, ob er fähig ist, in der Welt überhaupt das zu sehen, was heilt, was ordnet, was Kraft gibt und die Lebendigkeit des inneren Menschen weckt.
Wer sich in äußeren Dingen gehen lässt, lässt den „Haushalt“ in sich selbst verkommen. Auch die Seele ist ein Haus, entweder ein Haus, in dem die Trauer herrscht oder ein Haus, wo Lichter brennen, wo Menschen zusammenfinden und Lebendigkeit und Lachen zu Hause sind. Ob jemand für sich selbst ein Licht anzünden kann, ob jemand mit sich selbst fröhlich umgeht, das zeigt, ob er sich als Kind Gottes fühlt oder sieht. Das Leben soll etwas Festliches an sich tragen und immer wieder von einem festlichen Tag bestimmt sein.
10 Dinge
Wenn jemand einmal sich vorgenommen hat, täglich zehn Dinge schön zu finden, dann begegnet er täglich nicht nur zehn, sondern hundert schönen Dingen. Und das ist nur Nahrung für die Seele, Atem für die Seele, Heilmittel und Wohltat. Er lernt – und das ist das Wichtigste, wenn jemand in dieser Welt etwas von Gott wahrnehmen will -, das Staunen und das Lieben. Die Staunenden und die Liebenden leben gesegnet! Sie finden, was schön ist, auch in den Menschen, und sie können die Menschen, diese „seltsamen“ Lebewesen auf Gottes Erde, auch ein wenig lieben.
