Etwa 4200 Infizierte entdeckt
An den Massentests nahmen rund zwei Millionen Menschen teil.
wien An den Corona-Massentests in Österreich haben laut Regierung rund zwei Millionen Menschen teilgenommen. Von ihnen seien rund 4200 Menschen auch bei einem Zweittest positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden, teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Montag mit. Die 4200 symptomlosen Infizierten seien entdeckt worden, bevor sie weitere Menschen hätten anstecken können, was der Sinn der Tests gewesen sei, betonte Anschober. Da Antigen-Schnelltests auch falsch positiv ausfallen können, wurden alle positiven Fälle im Labor auf Virus-Erbgut nachgetestet.
Die Regierung hatte die umstrittene Maßnahme, landesweit Massentests mittels Antigen-Schnelltests durchzuführen, zum Ende des dreiwöchigen Lockdowns Anfang Dezember angekündigt. Wie Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) damals betonte, orientierte man sich an dem Vorbild der Slowakei, das die meisten seiner 5,5 Millionen Einwohner hatte testen lassen – allerdings unter strengen Auflagen. Ziel der in Österreich freiwilligen Testaktion mit Hilfe der Armee war es, rechtzeitig vor Weihnachten unentdeckte Fälle herauszufinden. Wegen des verhaltenen Interesses warben Spitzenpolitiker mehrfach für die Tests und ließen sich medienöffentlich selbst testen.
Regionale Schwankungen
Die Teilnahmeraten schwankten regional: In Vorarlberg etwa nahmen 31,3 Prozent der Testberechtigten teil, in Wien nur 13,5 Prozent. Von 8. bis 10. Jänner wird es eine zweite Testreihe geben. Das Gesundheitsministerium prüft derzeit „Anreizsysteme“, um dann mehr Leute in die Teststraßen zu locken. Einem „Kurier“-Bericht wäre eine Belohnung von 50 Euro möglich.