Der Bagger beißt sich durch die Siedlung

In Bregenz Weidach wird die Vogewosi-Anlage Feldmoos abgerissen.
Bregenz Vor fast genau drei Jahren wurde das Projekt präsentiert, jetzt sind die Abrissbagger bei der Vogewosi-Siedlung Feldmoos in Bregenz am Zug. Die Anrainer beobachten die Arbeiten mit Argusaugen.
Dass eine Wohnablage abgerissen wird, ist alles andere als alltäglich. Eine Sanierung kam laut den Vogewosi-Verantwortlichen allerdings aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse nicht in Frage. Rückblick: Die Siedlung wurde im Jahr 1964 errichtet. Zu diesem Zeitpunkt fehlten demnach die technischen Voraussetzungen für Bodenuntersuchungen. Die elf Gebbäude wurden daher ohne Pilotierung errichtet. Im Laufe der Jahre kam es zu Absetzungen und deutlich erkennbaren Schieflagen. Acht der Häuser werden nun abgerissen. Die restlichen drei sind nicht Teil des Projekts, da mit einer Handvoll Wohnungseigentümern kein Konsens gefunden werden konnte. Unlängst wurde mit dem ersten Teil des Abbruchs begonnen. Geplant sind insgesamt sechs Neubauten plus Tiefgarage. Mehreren Anrainern bereitet das schlaflose Nächte. Weniger wegen des Baulärms, sondern weil sie Schäden an ihren Häusern befürchten. Eine Beschwerde vor dem Landesverwaltungsgericht verlief im Sand. „Im geologischen Gutachten steht, dass die angrenzenden Häuser mit großer Wahrscheinlichkeit Schaden nehmen werden. Dass das nicht als Grund zählt, verwundert mich nach wie vor“, wirft Anrainerin Manuela Vonmetz ein. Weitere rechtliche Schritte wären möglich gewesen, wurden jedoch aus finanziellen Gründen ad acta gelegt. Dass kleinere Schäden entstehen, könne man nicht verhindern, räumte Vogewosi-Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz bereits im Vorjahr ein. Die Wohnbaugesellschaft stehe aber zu ihrer Verantwortung und zur Haftung, die ein Bauträger und Bauherr zu tragen habe.
Die angekündigte Beweissicherung hat laut Vonmetz stattgefunden. Die Anrainerin bleibt dennoch skeptisch. Ganz umsonst war der Kampf trotzdem nicht: Die Bauphase wurde von kanpp sechs auf vier Jahre verkürzt, statt drei sind nur mehr zwei Bauetappen geplant. Die ersten beiden Häuser sind voraussichtlich im September 2022 bezugsfertig, die anderen vier im September 2024. VN-ger
