„Schon wieder verlieren wir zwei Tage“

Landesschulsprecherin Annika Wakolbinger begrüßt die Tests aber grundsätzlich.
Bregenz „Es ist ja an und für sich begrüßenswert, dass getestet wird und wir dadurch vielleicht mehr Sicherheit bekommen“, möchte Annika Wakolbinger (18), Landesschulsprecherin für die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen in Vorarlberg, die gute Nachricht vor die weniger gute setzen. Doch den Wermutstropfen der überraschenden Regierungsankündigung will sich trotzdem nicht lange hintanhalten. „Tatsache ist aber auch, es gehen uns, und speziell den Maturanten, wieder zwei wertvolle Tage verloren.“
Psychische Belastung
Die Schülerin der HLW Marienberg in Bregenz spricht von Schularbeiten und Tests, die für viele ihrer Kolleginnen und Kollegen bereits am 7. und 8. Jänner geplant gewesen wären. „Daran sieht man, dass der Zeitdruck immer größer wird. Wie will man aber auch alle diese Schularbeiten und Tests unterbringen.“ Für Wakolbinger ist die von den Maturanten unter anderem in einer großangelegten Umfrage manifestierte Forderung berechtigter denn je: „Der Stoff für die Matura muss unter diesen Umständen massiv gekürzt werden. Daran darf kein Weg vorbeiführen.“
Massiv beklagt sie die Informationspolitik des Bildungsministeriums. „Wir erfahren nie etwas, bevor es dann einfach präsentiert wird. Wir werden in nichts eingebunden“, formuliert Annika Wakolbinger die Kritik.
Sie räumt ein, dass es nicht einfach sei, in Coronazeiten immer wieder zwischen dem Wert der Bildung und der Bedeutung der Gesundheit entscheiden zu müssen. „Ich verstehe dieses Dilemma, und ehrlich, wenn es abzuwägen gilt, ist mir die Gesundheit schon auch wichtiger.“
Und trotzdem: Den Maturanten nütze das in ihrem wichtigsten Schuljahr wenig. „Es ist eine große Verunsicherung da. Wir wissen heute nie, was morgen ist. Es wäre einfach nur gut, wenn wir ein wenig Planungssicherheit bekommen könnten. Die psychische Belastung, unter diesen Umständen das Maturajahr absolvieren zu müssen, ist sehr groß.“ VN-HK