SCHWARZACH Zur Wintersonnwende am 21. Dezember gibt es den kürzesten Tag des Jahres. „Weniger bekannt ist, dass es dann nicht den frühesten Sonnenuntergang und den spätesten Sonnenaufgang gibt“, betätigt der Astronom Stefan Wallner: In Bregenz geht dieser Tage die Sonne um 16.30 Uhr unter; der mittlere Tag davon ist heute. In einer Woche verabschiedet sich die Sonne laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) um 16.31 Uhr und am 21. Dezember um 16.32 Uhr. Dann geht’s immer schneller, am Silvesterabend wird es erst um 16.40 Uhr so weit sein.
Das ist eine gute Nachricht für all jene, denen es zu früh dunkel wird: Das Schlimmste ist überstanden. Ab sofort bleibt es abends immer länger hell; bis in den Juni hinein geht das so weiter. Dass das Phänomen kaum bekannt ist, hängt wohl auch damit zusammen, dass die Erklärung dafür ziemlich kompliziert ist. Julia Weratschnig vom Salzburger Haus der Natur nennt die zwei entscheidenden Gründe: Die Erde hat keine exakt kreisförmige, sondern eine leicht elliptische Umlaufbahn um die Sonne. Im Übrigen steht sie nicht senkrecht zu dieser Umlaufbahn, sondern geneigt. Das macht den Unterschied und trägt dazu bei, dass die Tage mit dem frühesten Sonnenuntergang vor dem 21. Dezember sind. Bei den Tagen mit dem spätesten Sonnenaufgang wird’s dagegen noch länger dauern. Zum Jahreswechsel werden sie mit 8 Uhr und neun Minuten erreicht sein.
Dieses Phänomen gibt es auch bei der Sommersonnwende: Der 21. Juni ist der längste Tag. Den frühsten Sonnenaufgang gab es heuer jedoch um den 16. Juni mit 5.23 Uhr und den spätesten Sonnenuntergang um den 26. und 27. Juni mit 21.23. Uhr. JOH
„Die Erde hat keine kreisförmige, sondern eine elliptische Umlaufbahn um die Sonne.“