Hochwasserschutzprojekt abgeschlossen

Wichtige Schutzmaßnahmen am Wellenaugraben in Lochau Süd dieser Tage vollendet.
Lochau Mit der Verlegung der neuen Verrohrungsstrecke für den Wellenaugraben zur sicheren Ableitung des Gerinnes bzw. der Hang- und Niederschlagswässer in den Bodensee wurde das Hochwasserschutzprojekt „Wellenaugraben“ in Lochau Süd dieser Tage abgeschlossen.
Maßnahmen nach Hochwasser
Nach der Hochwasserkatastrophe im Juli 2010 in Lochau Ort und Lochau Süd hat der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung, Gebietsbauleitung Bregenz, in den Jahren 2014 bis 2016, in ständiger Absprache mit der Landesgeologie und dem Landesforstdienst, ein Projekt erstellt, um die im Hangfußbereich befindlichen Siedlungen Klausmühle und Klausberg künftig vor Steinschlägen und Rutschungen bestmöglich zu schützen.
Hochwasserschutzmaßnahmen
So wurden von Oktober 2016 bis November 2018 entlang einer neu angelegten Forststraße Steinschlagschutzdämme und Steinschlagschutznetze errichtet. Im Zuge der Verbauungsmaßnahmen galt es auch, die Schutzwirkung der überalten Baumbestände durch Holznutzungen und Wiederaufforstungen zu verbessern. Und schon während der Errichtung der Forststraße wurden bergseitige Entwässerungsgräben angelegt und „der neue Wellenaugraben“ entsprechend ausgebaut.
Als letzte Maßnahme erfolgte im Herbst 2020 in einem sogenannten Microtunneling-Verfahren die Errichtung einer neuen Verrohrungsstrecke zur schadlosen Ableitung des Gerinnes in den Bodensee. Der Wellenaugraben wird nun unter der Landesstraße L 190, der ÖBB-Gleisanlage und der Pipeline über die neu verlegte Rohrleitung in den See geführt.
Microtunneling ist ein spezielles Verfahren für den grabenlosen Rohrvortrieb bei Neuverlegung in einer neuen Trasse. Dabei können Rohrleitungen im Durchmesserbereich von DN 250 mm bis DN 1800 mm unterirdisch und ferngesteuert verlegt werden. Von einem Startschacht aus wurde auf diese Weise beim Wellenaugraben eine Verrohrung mittels eines Vortriebsgeräts geschaffen.
Abschluss im Frühjahr 2021
Im Frühjahr 2021 sollten auch noch offene kleinere Arbeiten abgeschlossen sein. So können bei zukünftigen Starkniederschlägen die vom Pfänderhang kommenden Wassermassen sicher in den Bodensee abgeleitet werden.
Rückblick in die Geschichte
Im Zuge eines mehrtägigen Starkregenereignisses vom 24. Juli bis 30. Juli 2010 kam es auch in Lochau Süd im Bereich Klausmühle und Klausberg zu Hangrutschungen und Murenabgängen.
Es mussten mehrere Wohneinheiten in der Wohnanlage Neue Schanze evakuiert werden. Die Wohnungen waren teilweise nicht mehr bewohnbar, da das Murenmaterial durch die Wohnungen geflossen war. Darüber hinaus war das Gebäude Huber am Klausberg durch einen Hangrutsch akut bedroht. Die Landesstraße L 190 sowie die Bahnlinie der ÖBB-Strecke Lindau–Bregenz waren für mehrere Stunden bzw. Tage gesperrt. bms


