Vorarlberg Live: Tamiflu-Erfinder Bischofberger voll des Lobes für Impfstoff

Der Tamiflu-Erfinder ist begeistert von den Impfungen
Schwarzach Im Frühjahr warnte der Mellauer Tamiflu-Erfinder und einer der renommiersten Arzneimittelforscher Norbert Bischofberger noch, dass die Impfstoffentwicklung Jahre dauern könne. Am Freitagabend war er voll des Lobes für die nun zum Einsatz kommenden Impfstoffe. „Ich muss sagen, beide Impfstoffe sind sehr wirksam“, freut er sich über die Arbeit seiner Fachkollegen. Das Tempo sei sensationell. Auch die Nebenwirkungen sieht er nicht Besorgnis erregend. Mit den Impfstoffen werde man bis Mitte 2021 hoffentlich eine Normalisierung der Lage erreichen können.
Meinung revidiert
Bischofsberger macht keinen Hehl daraus, dass er den Virus unterschätzt habe. Andere Coronawellen sind schnell wieder verschwunden, erinnert er an SARS. „Dieses Virus ist einfach sehr infektiös und das ist der Grund, warum es nicht verschwinden wird“, warnt der gebürtige Mellauer. Deshalb sei es wichtig, die oft zitierte Herdenimmunität zu erreichen.
Während sich die gesamte Forschung scheinbar darauf fokussiert, Impfstoffe gegen den Verursacher von Covid-19 zu entwickeln, scheint es weniger Erfolge bei der Behandlung der Krankheit selbst zu geben. Der vielschichtige Krankheitsverlauf mache die Behandlung herausfordender, betont Bischofberger. Im Vergleich dazu sei die Entwicklung des Impfstoffes einfacher, da der Aufbau des Virus recht gut bekannt ist. Die RNA-Impfstoffe schreiben auch nicht die DNA um, beruhigt der Forscher. Dazu ist RNA faktisch nicht in der Lage.