Das Friedenslicht kommt per Zustellservice

Wie die Flamme aus Bethlehem heuer trotz Corona in die Gemeinden und Haushalte gelangt.
Feldkirch Einen Funken Normalität gibt es heuer an Weihnachten auf jeden Fall: Das Friedenslicht konnte Mitte November trotz coronabedingten Auflagen, Grenz- und Kirchenschließungen in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem entzündet und von den AUA in einer feuerfesten Speziallampe nach Österreich geflogen werden. Mittlerweile ist es auch in Vorarlberg gelandet. „Wie sind schon länger damit beschäftigt, die Aktion vorzubereiten, weil wir wissen, dass das Friedenslicht in der Bevölkerung eine große Bedeutung hat und wir der Meinung waren, dass es gerade jetzt doppelt wichtig ist, dass wir was machen“, sagt Thomas Sprenger vom Vorarlberger Landesfeuerwehrverband, der die Verteilung gemeinsam mit den Pfadfindern organisiert.
Die Flamme aus Bethlehem soll an die Botschaft vom Weihnachtsfrieden erinnern. Begonnen hat alles im Jahr 1986 mit der Idee eines ehemaligen ORF-Mitarbeiters aus Oberösterreich, mittlerweile wird das Licht in mehr als 30 europäische Länder, aber auch in die USA und nach Südamerika importiert. Eine Delegation der Vorarlberger Pfadfinder hat das leuchtende Weihnachssymbol vor knapp einer Woche in Salzburg abgeholt. Am vergangenen Wochenende fand die Segnung durch Landesfeuerwehrkurat Pater Dominikus statt. Die Verteilung in die einzelnen Gemeinden erfolgt Corona-gerecht. Da die große Übergabefeier, an der traditionell über 1000 Jugendliche teilnehmen, heuer nicht möglich war, wurde ein Zustellservice eingerichtet. „Ein Pfadi und ein Feuerwehrler fahren miteinander die einzelnen Stationen ab. Wir haben für jeden Bezirk einen Terminplan, weil wir einfach auf Nummer sicher gehen wollten, dass das Friedenslicht auch ankommt“, ergänzt Sprenger.
Hauptsache kontaktlos
Wie die Verteilung am 24. Dezember organisiert wird, können die Jugendgruppen grundsätzlich selbst entscheiden. Einzige Vorgabe: Die Übergabe muss kontaktlos sein, Hausbesuche sind tabu. Der Jugendfeuerwehr-Koordinator erläutert: „Wenn es eine Hauszustellung gibt, gehen die Jugendlichen nur bis zum Haus, die Bewohner bringen die Kerze raus, stellen sie hin und unsere Delegation zündet sie an.“ Ähnlich läuft es an den einzelnen Ausgabestationen ab: Kerze hinstellen, und wenn sie angezündet ist, wieder mitnehmen. Am Dienstag ist das Friedenslicht auch per Zug in Bregenz eingetroffen. Das Rote Kreuz beteiligt sich neben den ÖBB ebenfalls an der Verteilung. „Trotz des physischen Abstands ist unsere Gesellschaft heuer näher zusammengerückt. Viele haben große Solidarität und Hilfsbereitschaft gezeigt. Mein besonderer Dank geht an alle Freiwilligen, die seit Monaten ohne Pause für die Menschen in Österreich im Einsatz sind“, sagt der Covid-19-Beauftragte Roland Gozzi.