Vier Frauen sorgen für Hilfe auf Lesbos

Heute können in Lustenau Spendensocken für Kara Tepe abgegeben werden.
Lesbos, Lustenau Wäschekörbe und Wäschesäcke werden im griechischen Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos dringend benötigt. Nicht etwa für Wäsche. Die Körbe werden mit warmen Fellen ausgestattet (falls vorhanden) und mit Seilen im Zelt aufgehängt, um ein Bett für Babys zu schaffen, damit sie nicht im Schlamm schlafen müssen. Auch Thermoskannen sind unerlässlich. Es gibt weder warmes Wasser noch Strom. Da viele Mütter aufgrund der Stresssituation nicht stillen können, brauchen sie Warmwasser für die Babymilch.

Woher gibt es Thermoskannen, Wäschekörbe und Winterkleidung für Kinder, die nur mit Sommerkleidung ausgestattet sind? Wo nicht einmal genug Nahrung da ist, um öfter als einmal pro Tag Essen zu verteilen? Die Antwort: von Frauen wie Michaela Müller, Andrea Hollenstein, Gabi Hampson und Christine Bösch-Vetter. Das Quartett hat die Initiative Tatendrang ins Leben gerufen und sammelt Spendensocken für Kara Tepe.

Einen Tag vor Weihnachten haben heimische Hilfsorganisationen erneut einen dringenden Appell an die Bundesregierung gerichtet. Hilfe vor Ort alleine reiche nicht aus, Schutzbedürftige müssten sofort evakuiert werden, lautet die gemeinsame Forderung von Caritas, Diakonie, Volkshilfe, dem Roten Kreuz und Ärzte ohne Grenzen. Auch zahlreiche Kulturschaffende richteten einen flammenden Appell an die Bundesregierung zur Aufnahme von Flüchtlingen aus den griechischen Lagern. Bis dato haben den offenen Brief über 600 Personen unterzeichnet, darunter Elfriede Jelinek, Michael Köhlmeier und Robert Menasse.

Andrea Hollenstein ist überzeugt: „Man soll das Lager evakuieren.“ Bis dahin müsse man aber anders helfen. „Da wir nicht selber runterfahren können, haben wir die Spendensocken eingeführt.“ Heute zwischen 10 und 12 Uhr kann Bargeld in Socken bei Wort in Lustenau abgegeben werden. Ein Spendenkonto bleibt auch nach Weihnachten geöffnet. Das Geld geht an zwei österreichische Frauen, die auf Lesbos mit einer NGO zusammenarbeiten. Unter anderem werden damit 1200 Mahlzeiten pro Tag gekocht. „Es sind kleine Dinge. Aber wenn Kinder Winterjacken bekommen, hilft es auch.“
Weitere Informationen auf www.tatendrang.xyz