„Anfang Jänner geht es so richtig los“

Erste Impfungen geben Hoffnung. Nächste Lieferung steht an.
Wien Es ist die Pensionistin Theresia Hofer, die eine Wende im Kampf gegen die Pandemie einläuten darf. Sie ist die erste Österreicherin, die am Sonntag an der Medizinischen Universität Wien gegen das Coronavirus geimpft worden ist. Ursula Wiedermann-Schmidt, Vorsitzende der österreichischen Impfkommission, injizierte ihr und vier weiteren Patienten die erste Dosis des Impfstoffs von Biontech/Pfizer. Die Pharmafirmen hatten in der Nacht auf Samstag 10.000 Dosen ihres Impfstoffs geliefert. Die am Sonntag durchgeführten Impfungen verliefen komplikationslos. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sprach von einem historischen Tag. Er sei der Anfang vom Sieg über die Pandemie.
Größere Lieferung 2021
Die zweite Lieferung von Biontech/Pfizer wird zu Beginn des kommenden Jahres erwartet. Damit werde es in der zweiten Jännerwoche flächendeckend so richtig losgehen, kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober an. Er und Kurz betonten erneut, dass es keine Impfpflicht geben werde. Um ausreichenden Dosen habe man sich aber bemüht und sich von Biontech/Pfizer weitere 1,962 Millionen gesichert, sagte Anschober. Damit wird die Pharmakooperation rund vier Millionen Impfdosten liefern.
Wie die Impfstoffe unter die breite Bevölkerung gebracht werden, will die Regierung in den nächsten Tagen erläutern. Anschober sprach von einem e-Bestellsystem.
Weitere Zulassungen folgen
Der Gesundheitsminister betonte außerdem, dass es auch für die Impfstoffe des US-Unternehmens Moderna gut aussehe. Eine Zulassung sollte Anfang Jänner erfolgen. Vielversprechend sei ebenso der Impfstoff, der von AstraZeneca in Kooperation mit der Universität von Oxford entwickelt wurde. Erst bekannt gewordene Teilergebnisse zeigen einen 95-prozentigen Schutz gegen das Coronavirus. Eine Marktzulassung dürfte auch hier nicht in allzu weiter Ferne sein.
Sinkende Infektionszahlen
Am Tag der ersten Coronaimpfungen ist die Zahl der Neuinfektionen unterdessen leicht zurückgegangen. Gesundheits- und Innenministerium verzeichneten innerhalb von 24 Stunden eine Zunahme von 1408 neu registrierten Ansteckungen. Tags zuvor waren es 1429. Die Rate lag weiterhin unter dem Sieben-Tages-Durchschnitt von 1863. Allerdings ist das auch der geringen Zahl der eingemeldeten Tests aufgrund der Feiertage geschuldet.