Minister gegen Vorteile für Geimpfte

Impfgremium legt fest, in welcher Reihenfolge geimpft werden soll.
Wien Wer sich impfen lässt, soll auch im Fall eines weiteren Lockdowns nicht begünstigt werden, sagt Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). „Wir haben da keine Planung“, reagierte er auf einen VN-Bericht, in dem Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher erklärte, vom Bund sei eine entsprechende Verordnung in Aussicht gestellt.
Unterdessen hat das Nationale Impfgremium seine Empfehlungen zur Corona-Impfung abgegeben. Die Priorisierung wird in sieben Gruppen eingeteilt. „Priorität sehr hoch“ umfasst Menschen über 80, Heimbewohner und -mitarbeiter sowie Personal im Gesundheitsbereich mit besonders hohem Expositionsrisiko. „Priorität hoch“ trifft auf 75- bis 79-Jährige zu sowie auf Menschen mit Vorerkrankungen und besonders hohem Risiko (wie Trisomie 21 oder Organtransplantierte), deren engste Kontaktpersonen, ebenso weiteres Gesundheitspersonal. Erhöhte Priorität haben 70- bis 74-Jährige und jene mit Vorerkrankungen wie Diabetes, HIV und Krebs. Es zählen auch Menschen in Obdachloseneinrichtungen und Gefängnissen sowie Personal in Sozialberufen und im Gesundheitsbereich mit moderatem Expositionsrisiko dazu. Moderat erhöht ist die Priorität bei Gruppe vier: Das sind 65- bis 69-Jährige, Personal in Schulen, Kindergärten und Betreuungseinrichtungen sowie Mitglieder von Landes- und Bundesregierungen, des Bundesheers, der Feuerwehr, Polizei, etc. Auch der Bereich öffentlicher Verkehrsmittel und Abfallwirtschaft gehört dazu. Moderate Priorität: 60- bis 64-Jährige, ebenso Beschäftigte im Einzelhandel, der Gastro und dem Tourismus. Kulturschaffende zählen zur Gruppe fünf, auch Spitzensportler von Mannschaftssportarten oder Menschen in anderen Berufsgruppen mit langdauerndem Personenkontakt. Gering erhöhte Priorität erhalten Amateursportler und Amateurkulturschaffende. Für Gruppe sieben – alle anderen Personen von 16 bis 60 Jahren – gibt es eine allgemeine Impfempfehlung.