Weniger Verkehr sorgt für bessere Luft

In Vorarlberg wurde heuer der Stickstoffdioxid-Zielwert bei keiner einzigen Messstelle überschritten.
schwarzach Zumindest eine gute Nachricht gibt es im zu Ende gehenden Jahr 2020: Die Luftqualität hat sich heuer infolge des Verkehrsrückgangs verbessert.
Durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie ist der Kfz-Verkehr heuer deutlich zurückgegangen. Das macht sich auch bei der Luftqualität bemerkbar, wies der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Dienstag auf die Luftgütemessungen des Umweltbundesamtes hin. Vor allem die Stickstoffdioxidbelastung war heuer deutlich geringer als im Jahr davor. Nach dem Jahr 2019 wurde heuer zum zweiten Mal bei keiner Messstelle des Landes der Feinstaub-Jahresgrenzwert überschritten.
Grenzwert eingehalten
„Der Verkehrsrückgang macht sich bei der Stickstoffdioxid-Belastung stark bemerkbar“, berichtet Ulla Rasmussen vom VCÖ. Der Zielwert von maximal 80 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft als Tagesmittel wurde 2019 bei 15 Messstationen in Tirol, Salzburg, Steiermark, Oberösterreich, Vorarlberg und Wien überschritten.
2020 gab es eine Überschreitung bei nur vier Messstellen in zwei Bundesländern, nämlich in Tirol (Vomp und Innsbruck) und in der Steiermark (Graz), berief sich der VCÖ auf Daten der Landesmessstellen. In Vorarlberg wurde heuer bei keiner Messstelle der Stickstoffdioxid-Grenzwert überschritten, im Vorjahr war das bei den Messstellen Feldkirch und Lustenau noch der Fall.
„Wichtig ist, dass im kommenden Jahr verstärkt Maßnahmen gesetzt werden, damit auch nach der Covid-19-Pandemie bei normaler Mobilität die Luftqualität gut ist“, fordert Rasmussen. Die Steuerbegünstigung von Diesel sei „endlich zu beenden“. Zudem solle der Anteil von Öffis, Radverkehr und Gehen erhöht werden. In Österreich sei jede zehnte Autofahrt in fußläufiger Distanz, vier von zehn Autofahrten seien kürzer als fünf Kilometer und damit in Raddistanz.
Feinstaub-Belastung
Nach 2019 wurden heuer zum zweiten Mal der PM10-Feinstaub-Jahresgrenzwert bei allen Messstellen im Land unterschritten. Der Jahresgrenzwert liegt bei maximal 25 Tagen, der Zielwert der Weltgesundheitsorganisation WHO liegt bei maximal drei Tagen. Dieser Zielwert wurde österreichweit bei 40 Messstellen überschritten, informiert der VCÖ.