„Vorarlberg live“: Wallner kritisiert Gesundheitsministerium
Wallner kritisiert bei „Vorarlberg live“ Zentral-Bürokratie und plädiert für rasche Impfstoff-Auslieferung an Länder.
Schwarzach In ganz Europa regt sich Unmut darüber, wie langsam die Impfungen gegen das Coronavirus im Vergleich zu anderen Ländern wie Israel anlaufen. Und auch Landeshauptmann Markus Wallner spart nicht mit Kritik, die vor allem auf das Gesundheitsministerium abzielt: „Weg mit dieser sinnlosen Zentral-Bürokratie, denn da ist uns das Gesundheitsministerium ordentlich auf die Nerven gegangen“, fand Wallner bei „Vorarlberg live“ im Gespräch mit Moderator Gerold Riedmann klare Worte in Richtung Bund. Ursprünglich sollte Vorarlberg fünf Impfdosen per Helikopter geliefert bekommen, nun sollen zehn Prozent der Impfdosen bei einem Bevölkerungsanteil von 4,5 Prozent nach Vorarlberg gehen.

Ob die anderen Bundesländer keine Impfdosen wollen? „Ich glaube, das hängt mit der Diskussion zusammen. Wir werden uns von niemandem im Bund sagen lassen, dass wir vorhandenen Impfstoff nicht verimpfen würden“, betont Wallner.
Laut Plan sollen in der letzten Jännerwoche auch 80-Jährigen außerhalb von Pflegeheimen Impfungen ermöglicht werden. Langfristig sollen alle über 70-Jährigen geimpft werden können, die es wollen. Gemeinsam mit der Teststrategie – kostenlose und flächendeckende Tests ab 18. Jänner an sieben Orten in Vorarlberg – könnten laut Wallner dann in weiterer Folge höhere Infektionsraten unter den Jüngeren in Kauf genommen werden: „Hohe Infektionszahlen sind dann zwar noch ein Problem, aber nicht mehr so extrem wie im vergangen Jahr, weil dann Spitäler nicht mehr so belastet wären“, erklärt Wallner. Ungewissheit bringe derzeit die Virusmutation B117. „Keiner von uns kann im Moment sagen, was das bedeutet.“
Öffnungsschritte ab 24. Jänner
Wallner gab bei „Vorarlberg live“ ebenfalls einen Ausblick für die Zeit nach dem 24. Jänner. Neben der Impfstrategie soll das flächendeckende Testangebot ab 18. Jänner die zweite Säule der Pandemie-Bekämpfung bilden. Damit könnten kleinere Veranstaltungen etwa im Sport- oder Kulturbereich wieder möglich werden. Als Voraussetzung für den Besuch könnte die Vorlage eines negativen Tests, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, notwendig sein. Dafür brauche es allerdings bundesgesetzliche Rahmenbedingungen.
Was den Schulbetrieb betrifft, zeichnet sich für Wallner eine Öffnung für den Präsenzunterricht ab dem 24. Jänner ab. Die genauen Regeln lägen hier allerdings ebenso beim Bund.
Unklarheit herrscht nach wie vor bei der Öffnung von Gastronomie und Hotellerie. Mit gewissen Vorschriften wie Abstand oder Masken bzw. Eintritt mit negativen Test könnte laut Wallner eine Öffnung der Gastronomie ab 24. Jänner zwar möglich sein, der Unsicherheitsfaktor sei hier aber noch sehr hoch.
Die Sendung „Vorarlberg Live“ ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag ab 17 Uhr ausgestrahlt.