Noch immer werden sehr viele Sterbefälle registriert
In Vorarlberg ist der Höhepunkt der zweiten Infektionswelle aber vorbei.
Schwarzach Aufgrund der Pandemie hat es im Jahr 2020 in sehr vielen Ländern eine sogenannte Übersterblichkeit gegeben. Das heißt, dass mehr Menschen gestorben sind als gewöhnlich. In Vorarlberg waren es um über zehn Prozent mehr als durchschnittlich von 2015 bis 2019. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Zumindest im Zusammenhang mit der zweiten Welle ist des Schlimmste seit Mitte Dezember überstanden. Bei den Neuinfektionen hatte es den Höhepunkt schon Mitte November gegeben. Zumal eine Ansteckung aber erst nach einiger Zeit im schlimmsten Fall tödlich endet, machte sich das bei den Sterbefällen erst mit einiger Verzögerung bemerkbar.
Schwarze Woche
Die 49. Kalenderwoche des vergangenen Jahres könnte als schwarze Woche in die jüngere Landesgeschichte eingehen: Hier gab es in Vorarlberg so viele Sterbefälle wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Laut Statistik Austria sind vom 30. November bis zum 6. Dezember 107 Frauen und Männer gestorben.
Die Hauptursache lässt sich der Datenbank der staatlichen Gesundheitsbehörde Ages entnehmen: Corona. 35 Personen sind in dieser Woche an oder mit dem Virus gestorben. Das waren fast zwei Mal mehr als infolge der ersten Infektionswelle von März bis zum Sommer; damals waren in mehreren Monaten insgesamt 19 Opfer zu beklagen.
In der zweiten Dezemberwoche gab es laut Ages allein in Vorarlberg weitere 24 Corona-Opfer. In der dritten handelte es sich um zehn. Sprich: Es sind deutlich weniger geworden. Und das macht sich auch in der Entwicklung sämtlicher Sterbefälle im Land bemerkbar: Sie war zuletzt mit 83 pro Woche nicht mehr ganz so hoch wie in der 49. Kalenderwoche, aber noch immer höher als im Durchschnitt der vorangegangenen Jahre; da belief sie sich auf rund 60.
Über 65-Jährige betroffen
Corona-Infektionen sind besonders für sehr alte Menschen extrem gefährlich. Bei unter 65-Jährigen gab es zuletzt mit 16 ausschließlich in der 49. Kalenderwoche signifikant mehr Tote als sonst. Bei über 65-Jährigen sind es schon seit Oktober wesentlich mehr; mit bis zu 94 in einer Woche waren es am Höhepunkt der zweiten Welle fast zweimal mehr als sonst.
Für die letzten eineinhalb Wochen 2020 liegen noch keine Angaben über die Sterbefälle vor. Vom 1. Jänner bis dahin aber handelte es sich in Vorarlberg um 3211. Das waren um zwölf Prozent mehr als in den Vergleichszeiträumen von 2015 bis 2019; hier waren es durchschnittlich 2871. JOH