Da blieb kein Tropfen Impfstoff übrig

In Vorarlberg sind schon mehr als 6500 Personen geimpft.
dornbirn Die Coronaimpfung hat in den vergangenen Tagen so richtig Fahrt aufgenommen. Bis zum Wochenende sind insgesamt rund 6500 Personen in Vorarlberg gegen Covid-19 geimpft worden. Dabei ging es vor allem um Gesundheitspersonal. Allein in den Krankenhäusern meldeten sich 3050 Mitarbeitende zur Impfung an. Das entspricht gut der Hälfte der Beschäftigten. In der am Freitag im Messequartier eröffneten ersten Impfstraße kamen 3002 Impfdosen zum Einsatz. „Es ist nichts übriggeblieben“, konstatierte Landeshauptmann Markus Wallner im VN-Gespräch zufrieden.
Massentaugliches System
Robert Spiegel, Covidbeauftragter der Ärztekammer und Koordinator des Impfzentrums, stellte dem dort eingerichteten System ein gutes Zeugnis aus: „Es ist massentauglich“, betonte er und: „Hätten wir 200.000 Impfdosen, könnten wir die Bevölkerung in sieben Tagen durchimpfen.“ Doch noch fehlt es an genügend Impfstoff. Deshalb sind in den kommenden Wochen vorrangig die Alten- und Pflegeheime an der Reihe. „Inzwischen haben alle Heime ihre Impftermine fixiert“, teilte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher mit. Damit können Bewohnerinnen und Bewohner sowie Pflege- und Betreuungspersonen, die es wollen, noch im Jänner die Erstimmunisierung bekommen. Drei Wochen später folgt die erforderliche Zweitimpfung. Das heißt, die Heime, in denen bereits geimpft wurde, gehen dann schon in die zweite Runde. Vom vorgegebenen Impfintervall wird laut Rüscher nicht abgerückt. Danach kommen die über 80- bzw. 85-Jährigen an die Reihe. Laut Wallner erhalten diese Personen ein Schreiben, in dem auch die Anmeldemöglichkeiten aufgelistet sind. Eine Vormerkung ist telefonisch und per Internet möglich. Die Impfung dieser Personengruppen soll im Impfzentrum in Dornbirn erfolgen, gleichzeitig werde die Einbindung der niedergelassenen Ärzte geprüft.
Genügend Mitarbeitende
In der Impfstraße wurden Gesundheitspersonal aus Spitälern und Arztordinationen sowie Mitarbeitende aus Pflegeheimen, Behinderteneinrichtungen und vom Roten Kreuz geimpft. Auch Beschäftigte aus Apotheken nützten die Möglichkeit. Wie Apothekenkammerpräsident Jürgen Rehak, der sich selbst auch der Covid-19-Impfung unterzog, mitteilte, ließen sich bislang 350 Kolleginnen und Kollegen impfen. Das Impfzentrum bleibt auf Vorschlag der Ärztekammer, die es betreibt, bestehen. Spiegel spricht von einer guten Zusammenarbeit aller Beteiligten. Es gebe auch genug Ärzte, die mitmachen. An den vergangenen Tagen standen täglich jeweils zehn Mediziner, acht Pflegepersonen und 10 bis 12 Rotkreuz-Mitarbeitende für die An- und Abmeldung zur Verfügung.
Ebenfalls im Finale befindet sich der Aufbau von sieben zusätzlichen Teststationen, die bei Bedarf später auch als Impfstationen fungieren sollen. Die Teststationen gehen am 18. Jänner in Betrieb. Über diese Teststationen könnten pro Woche 50.000 Impfungen abgewickelt werden. „Wir stellen uns jedenfalls darauf ein, dass wir bald mehr impfen können“, zeigte sich Landeshauptmann Markus Wallner zuversichtlich, was die Lieferung von Impfstoff in den kommenden Monaten betrifft. „Was bis jetzt gemacht wurde, war ein guter Anfang“, äußerte er sich zur ersten Impfrunde positiv. VN-MM
„Hätten wir 200.000 Impfdosen, könnten wir die Leute in sieben Tagen durchimpfen.“
