Schon jetzt Impfappell an Lehrer

Logistik und Abläufe für Lehrerimpfungen sind bereits in Planung.
BREGENZ Testen und vor allem impfen. Geht es nach Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink, die am Dienstag ihren 60. Geburtstag feiert, wäre eine hohe Bereitschaft der Lehrerschaft für die Coronaimpfung ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität und sehr wünschenswert. „Ich bin gegen eine Impfpflicht, aber ich appelliere sehr wohl an das Verantwortungsgefühl der Pädagoginnen und Pädagogen. Und das schließt eine Impfbereitschaft mit ein“, sagt Schöbi-Fink.
Gewissenhafter Umgang
Noch gibt es keine festgelegten Organisationspläne für die berufsspezifische Impfung, doch gehen Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher und Schöbi-Fink davon aus, dass bald neue Impfstationen eröffnet werden, um für die in Phase zwei Ende Februar vorgesehenen Impfungen breit aufgestellt zu sein. „Eher nicht“ wird es laut Grabher Impfstationen an Schulen geben, auch weil der Umgang mit dem Impfstoff gewissenhaft praktiziert werden will. „Es gibt ein Zeitfenster von 120 Stunden fürs Auftauen des Impfstoffs, der danach innert weniger Stunden verwendet werden muss“, bezieht sich der Landessanitätsdirektor vor allem auf das derzeit vorliegende Präparat von Biontech-Pfizer.
Gespannt wartet die Schullandesrätin auf die gesetzlichen Grundlagen für die Impfung der Lehrer. Da wird es auch spannende Fragen zu beantworten geben. Zum Beispiel: Haben Eltern das Recht zu erfahren, ob die Lehrer ihrer Kinder geimpft sind oder nicht? Oder: Gibt es womöglich Einschränkungen für nicht geimpfte Pädagogen? In Vorarlberg zählen rund 10.000 Personen zum pädagogischen Personal.
Freiwillige Tests
Bezüglich Schnelltests weiß die Kommunikationsbeauftragte der Bildungsdirektion (BID) Vorarlberg, Elisabeth Mettauer, dass die Schulen mit den Materialien ausgestattet und die Tests am ersten Tag des wieder startenden Präsenzunterrichts vorgenommen werden sollen. „Gut möglich, dass die für Betreuungsdienste an der Schule befindlichen PädagogInnen und deren SchülerInnen die Tests schon vorher durchführen“, weiß Mettauer. Bundesweit stellt das Bildungsministerium fünf Millionen solcher Tests zur Verfügung. Vor dem Test der Schüler müssen die Lehrer die Genehmigungen von deren Eltern einholen. Die Tests sind freiwillig, für Verweigerer gibt es nach derzeitiger Rechtslage keine Konsequenzen.
Auf Trab wird die Bildungsdirektion derzeit durch Briefe gehalten, die von einer Bürgerinitiative an alle heimischen Schulen geschickt werden. Darin wird den Pädagogen mit strafrechtlichen Konsequenzen gedroht, sollten sie die von der Schulbehörde angeordneten Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen und speziell die Maskenpflicht weiter umsetzen – die VN berichteten. „Diese Briefe kosten uns sehr viel Energie und sorgen für Verunsicherung. Es gibt mittlerweile mehrere davon, und sie werden in ihrer Diktion immer schärfer“, ärgert sich Mettauer. VN-HK
