Eichenberg Die „Trudburg“ genannte erste mittelalterliche Anlage in Eichenberg stammt vermutlich aus dem 10. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert wurde der berüchtigte Raubritter Hans von Rechberg Teilinhaber des Anwesens. Er führte von dort seine Raubzüge gegen Kaufleute und war in kriegerische Auseinandersetzungen mit schwäbischen Städten verwickelt.
Die Ruggburg ist heute eine Ruine einer ehemaligen Sporngburg in halber Höhe westlich des Pfänderrückens im Gemeindegebiet von Eichenberg. Spornburgen sind auf in Täler vorspringenden Bergrücken angelegt und meist nur über einen schmalen Grat zu erreichen. Die zweiteilige, 75 Meter lange Burganlage liegt etwa 290 Meter westnordwestlich der gleichnamigen Ortschaft Ruggberg.
Die Anlage wurde bereits 1025 zerstört und zwischen 1040 und 1125 wieder aufgebaut. 1245 wurde als Besitzer ein Dienstmann Heinrich von „Rugeburc“ genannt. Man nimmt an, dass er ein Ministeriale der Herren von Montfort zu Bregenz oder Tettnang war.
1430 gelangte die Burg in den Besitz der um Wangen begüterten Familie des Heinrich Vogt von Summerau. Graf Heinrich IX. von Werdenberg-Sargans zu Vaduz erwarb 1450 die Burg. Seine Tochter Elisabeth ehelichte den Raubritter Hans von Rechberg, der damit neben seinem Schwiegervater zum Teilinhaber wurde. Rechberg nannte sich selbst Ritter, obwohl er nie zu einem solchen geschlagen worden war.
Das hinderte ihn nicht daran, seine Raubzüge auszuführen. Geschädigte waren meist Kaufleute. Auch an kriegerische Auseinandersetzungen mit Ulm, Lindau, Wangen, Ravensburg, Isny, Leutkirch, Memmingen, Kempten und Biberach beteiligte er sich. Die Städte schlossen sich 1452 zu einer Notgemeinschaft zusammen und mit 600 Mann unter Führung von Memminger Hauptleuten belagerten sie die Ruggburg. Innerhalb von fünf Wochen war die Burg nach heftigem Beschuss zerstört. Hans von Rechberg konnte sich durch einen Geheimgang aus der brennenden Burg retten. Er wurde zwölf Jahre später bei einem Überfall auf ein Dorf im Schwarzwald getötet.
1529 und 1825 brachen große Teile der Ruine ab. Im früheren Zentrum der Kernburg stand der Bergfried frei, allerdings ist durch mehrere Bergrutsche der Westteil der Kernburg sowie der des Bergfriedes zerstört worden. Als Bergfried wird der unbewohnte Hauptturm (Wehrturm) einer mittelalterlichen Burg bezeichnet, der seit dem 12. Jahrhundert in Mitteleuropa weit verbreitet war.
Vom Bergfried haben sich nur noch die 12,20 Meter lange Ostseite und von der Vorburg nur spärliche Mauerreste, vor allem der Ringmauer, erhalten. 1944 gab es rund um die Ruggburg einen Toten und einen Schwerverletzten durch
einstürzende Mauerteile. Das Gelände der Ruine ist heute in Privatbesitz. mec