Impfen läuft nicht immer nach Plan

Vereinzelt kommen auch Menschen abseits des Impfplans zum Zug.
DORNBIRN, SCHWARZACH Am Wochenende konnte es endlich richtig losgehen: In der Impfstraße in Dornbirn wurden 6000 Dosen des Covid19-Impfstoffs verimpft. Theoretisch ging es streng nach Impfplan. Praktisch nicht unbedingt. Aus Angst, dass Impfstoff übrig bleibt, entschied das Rote Kreuz kurzfristig, alle Mitarbeiter, Ehrenamtliche und Zivis einzuladen. Und das samt Partner. Vereinzelt hätten es die auch Partner in Anspruch genommen, bestätigt Rot-Kreuz-Covidkoordinator Roland Gozzi den VN.
Der Impfplan ist klar. In Phase eins ist vorgesehen, Bewohner der Alten- und Pflegeheime und deren Mitarbeiter, Hochrisikogruppen sowie das Gesundheitspersonal in Krankenanstalten, Arztordinationen und Apotheken zu impfen. Das Problem: Wenn der Impfstoff einmal aufgetaut ist, muss er rasch verwendet werden. In der Impfstraße Dornbirn hat Roland Gozzi am Freitagnachmittag deshalb eine E-Mail an seine Kollegen verschickt, die den VN vorliegt. Darin wirbt er unter Mitarbeitern, Freiwilligen und Zivildienern für die Anmeldung. „Wenn jemand seinen Partner mitbringt ist es auch kein Problem“, schreibt Gozzi. Und weiter: „Es gilt: Geschwindigkeit zählt!“ Einige haben das Angebot genutzt. Den VN bestätigt er: „Es war mein Fehler. Ich hatte Angst, dass Impfstoff übrig bleibt und das hätte mich sehr gereut. Darum habe ich schnell dieses Mail rausgelassen.“ Es seien nur vereinzelt Partner gewesen. Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher bestätigt: „Da war keine böse Absicht dahinter. Das Rote Kreuz dachte, es gäbe viel zu viel Impfstoff. Als wir das gemerkt haben, wurde das sofort korrigiert.“ Unter den 500 Personen, die aufgrund von Gozzis Mail geimpft worden seien, hätten sich nur einzelne Angehörige befunden. 150 Personen seien wieder ausgeladen worden.
In Pflegeheimen wird ebenfalls fleißig geimpft. Die Heime mussten für die erste Tranche bereits zwischen 5. und 10. Jänner den Bedarf anmelden, was zur Folge hat, dass ebenfalls Impfstoff übrig bleibt. In diesem Fall werden die mobilen Dienste kontaktiert. Den VN sind jedoch Fälle bekannt, wonach auch Angehörige eingeladen wurden. Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker ist dieser Umstand neu. „Es kann sein, dass zwei bis drei Dosen übrig bleiben.“ Bevor man sie wegschmeißt, wird der Impfstoff anderweitig verwendet. Angehörige würden aber nicht zum Impfauftrag zählen. Die Prämisse in Vorarlberg laute jedoch: „Kein Impfstoff wird weggeschmissen.“ VN-mip
„Ich hatte Angst, dass Impfstoff übrig bleibt und das hätte mich sehr gereut.“
