Riefensberg Für Außenstende wirkt es wie eine Farce: Seit Monaten wirbt man am Hochhäderich für den Urlaub ohne Mund-Nasen-Schutz. Geschehen soll dies unter dem Deckmantel eines Forschungsprojekts zweier Vereine, gegründet von den Hotelbesitzern selbst. Teilnehmen dürfen Vereinsmitglieder, die Mitgliedschaft kostet 20 Euro. Dafür gibt es zwei bis fünf Prozent Rabatt auf die Nächtigung, die im Viersternehotel bei 299 Euro beginnt. Eine Woche „Forschung“ kostet die Teilnehmer damit über 1646 Euro, ohne Skipass. Buchbar sind die Zimmer rein telefonisch. Unterm Strich also normaler Hotelbetrieb für Vereinsmitglieder. Und dass für Vereine keine Sonderregeln gelten, ist seit längerem bekannt, wie auch die VN im Dezember zum Hochhäderich berichteten.
Die Betreiber und Vereinspräsidenten versichern, dass es sich um seriöse und ärztlich begleitete Forschung handelt, Details gibt es jedoch keine. Nun warten nicht nur Querdenker auf die ersten Nächtigungen, sondern auch die Bezirkshauptmannschaft. Denn verboten ist nicht das Bewerben oder Anbieten von Nächtigungen, sondern das Betreten des Hotels. „Wir haben das Hotel ständig im Blick“, versichert Rainer Honsig-Erlenburg von der BH Bregenz. Sprich: Sobald in der Nacht die Lichter in den Zimmern brennen oder der Frühstücksraum belebt wirkt, kann man tätig werden. Bisher gab es keine Anzeichen für Übernachtungen, auch nicht über die Feiertage, versichern die Behörden.
Scheinbar wurde Interessenten am Telefon angedeutet, dass bereits künftige Woche Zimmer verfügbar seien, trotz andauerndem Lockdown. Am Freitag war das Hotel telefonisch nicht mehr erreichbar. Honsig-Erlenburg ist sich dessen bewusst. Angesichts der geschlossenen Grenzen werde sich zeigen, ob das Angebot angenommen wird. Der Strafrahmen bei Verstößen gegen das Betretungsverbot liegt für Gäste bei maximal 1450 Euro, für den Betreiber bei höchstens 30.000 Euro.