Den Dächern wird es langsam zu schwer

Vorarlberg / 17.01.2021 • 20:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Den Dächern wird es langsam zu schwer
Auch in Tisis mussten Feuerwehrleute Schnee von einem Dach schaufeln. VN/MIH

Feuerwehren rückten am Sonntag vor allem aus, um Dächer von der Schneelast zu befreien.

Schwarzach An Schneetagen wie an diesem Wochenende ist die Asfinag nicht nur Straßenbetreiber, sondern spult selbst Tausende Kilometer ab. Zwischen Dienstag und Sonntag waren die Räumfahrzeuge des Autobahnbetreibers im Dauereinsatz. In Vorarlberg sammelte der Winterdienst 31.000 Kilometer, wie Teamleiter Klaus Gspan errechnet hat. Auch sonst ging es in Vorarlberg aufgrund des Schneetreibens wieder rund.

In der Nacht ist es noch ruhig gewesen. Im Laufe des Sonntags musste die Feuerwehr dann 69 Mal ausrücken, erklärt Lukas Thurner von der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL). “Der Großteil der Einsätze war in den Bezirken Feldkirch und Dornbirn.” Waren es in den vergangenen Tagen umgestürzte Bäume und Straßensperren, die für Einsätze sorgten, mussten die Feuerwehrleute am Sonntag vor allem Dächer vom Schnee befreien.

Die Polizei verzeichnete im Laufe des Tages zwölf Unfälle mit Sachschaden und einer verletzten Person. Sechs umgestürzte Bäume wurden in der Landespolizeidirektion protokolliert. Rund 20 Straßen sind gesperrt, zehn Streckenabschnitte sind nur mit Schneeketten befahrbar. Eine der Sperren betrifft die Straße ins Ebnit. Laut Stadt Dornbirn wäre es möglich, dass die Straße heute, Montag, wieder geöffnet wird. Das hänge klarerweise vom Wetter ab. Die Autobahn durchs Rheintal und den Walgau ist hingegen gut befahrbar, erläutert Klaus Gspan von der Asfinag. “Die Autobahnen sind den Umständen entsprechend in einem guten Zustand. Der Verkehr läuft flüssig.” Auf der S 16 sind 1,70 Meter Schnee gefallen. “Das war für unsere Einsatzkräfte natürlich eine Herausforderung.” Auch die Zugstrecke am Arlberg ist seit Samstagabend wieder geöffnet, wie die ÖBB mitteilen.

“Bleiben Sie zu Hause”

Dennoch sollte man nicht unbedingt das Haus verlassen, warnt die Stadt Dornbirn in einer Aussendung: “Bitte bleiben Sie zu Hause, bis sich die Situation wieder beruhigt.” Solche Schneemassen habe es selten zuvor gegeben. Die etwas höheren Temperaturen und der Regen machen den Schnee nass und schwer. “Kleinere Schneerutsche sind jederzeit möglich. Bitte besondere Vorsicht auf Straßenstücken entlang von Hängen”, appelliert die Stadt. Und: “Die Schneelast lässt derzeit auch Bäume und Äste brechen.”

Der Wetterumschwung naht. Die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) prognostizieren in der neuen Woche eine Umstellung zu einer deutlich milderen, dazu aber wechselhaften Westwetterlage. Die Temperaturen erreichen bis zu elf Grad, Richtung Wochenende kühlt es wieder ab. VN-mip

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