Fernunterricht bis zu den Ferien

Bis zum 7. Februar gelten weiterhin strenge Beschränkungen.
Schwarzach Österreich bleibt im Lockdown. Anstatt der eigentlich ab 25. Jänner geplanten Lockerungen gelten weiterhin Einschränkungen – und das bis zumindest 7. Februar. Erst danach soll es erste Öffnungsschritte geben. Das gaben Bundesregierung und Landeshauptleute am Sonntag bekannt. Grund dafür sind die neuen Mutationen des Coronavirus, die zuerst in Großbritannien und Südafrika entdeckt worden waren. Als Ziel gab die Bundesregierung eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern aus.
Mehr Abstand und FFP2-Masken
Ab 25. Jänner vergrößert sich der Mindestabstand auf zwei Meter. Im Handel und in Öffis müssen FFP2-Masken statt dem herkömmlichen Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Sie werden zum im Supermarkt angeboten. Die Kosten stehen allerdings noch nicht fest. Einkommensschwache Personen sollen die Masken gratis bekommen. Nach einer Anleitung der Fachhochschule Münster können die FFP2-Masken für den Privatgebrauch mehr als einmal verwendet werden – dafür müssen sie mindestens sieben Tage bei Raumluft oder eine Stunde bei 80 Grad im Backofen (Ober- und Unterhitze) getrocknet werden. Mehr als fünf Mal sollte man das aber nicht machen.
Veranstalter müssen warten
Für Veranstaltungen sieht es im Februar weiterhin schlecht aus. Ausnahmen gibt es nur für den Sport – ohne Zuschauer. Theater-, Opern- und Kino-Vorstellungen sowie Konzerte bleiben untersagt. Wie es genau weitergeht, Stichwort Freitesten, steht noch nicht fest. Die Bundesregierung will Mitte Februar über das Veranstaltungsverbot entscheiden. Für die Veranstaltungsbranche ändere sich durch die neuen Ankündigungen erst einmal nichts, sagt der Soundevent-Geschäftsführer Hannes Hagen (Conrad Sohm, Szene Openair), der auch als Intensivpfleger tätig ist „Wir sind voraussichtlich erst dann wieder dabei, wenn der Mindestabstand fällt und Stehveranstaltungen wieder möglich sind.“ Er hoffe nun, dass sich durch die Verlängerung des Lockdowns die Infektionszahlen und somit die schweren Krankheitsverläufe in den nächsten Wochen auf einem niedrigerem Niveau halten würden.
Wintersaison abgehakt
Ein Skiurlaub in den Semesterferien fällt heuer aus. Der Tourismus bleibt ebenso wie die Gastronomie im Februar geschlossen. Erst nach einer Evaluation Mitte des Monats will die Bundesregierung entscheiden, ob eine Öffnung im März möglich ist. Die heimische Tourismusbranche hat die Wintersaison jedenfalls abgehakt. „Wir müssen die Entwicklung der Infektionszahlen sowie die daran geknüpften harten Covid-Maßnahmen zur Kenntnis nehmen und jetzt das Bestmögliche aus dieser Lage machen“, sagt Markus Kegele, Hotelier und Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Vorarlberger Wirtschaftskammer.
Schulen bleiben zu
Schulen werden nach den Semesterferien zum Präsenzunterricht zurückkehren, jedoch nur im Schichtbetrieb. In Wien und Niederösterreich ist das am 8. Februar, in den restlichen Ländern am 15. Februar. Die Steiermark und Oberösterreich verlegen die Semesterferien um eine Woche vor. Vorarlbergs Pflichtschullehrervertreterin Alexandra Loser plädiert für einheitliche Semesterferien. „Warum muss man das gestaffelt machen?“ fragt sie sich. „Es könnten alle in der ersten Februarwoche die Ferien abhalten.“ So wären die Kinder nicht eine Woche länger zu Hause als ihre Kollegen in Ostösterreich. Sie fordert zudem, dass es keine Noten in den Semesterzeugnissen gibt. „In Abschlussklassen sollte für den Schulübertritt nur das Zeugnis am Jahresende gelten. Das nimmt Druck von den Kindern und den Lehrern.“
Kein Shopping und Friseur
Geschäfte sperren frühestens am 8. Februar auf. Die Möglichkeit, Waren zu bestellen und abzuholen, besteht weiter. Auch für die körpernahen Dienstleister wie Friseure, Kosmetiksalons oder Tätowierer geht die unfreiwillige Pause bis weiter. Michael Tagwerker, Geschäftsführer der Sparte Handel in der Vorarlberger Wirtschaftskammer, ärgert sich: „Der Schaden wird immer größer. Umso wichtiger ist es, die Förderungen zu erweitern und zu beschleunigen.“ Dass die Zahlen runter müssen, sei klar. „Aber man muss ehrlich dort hinschauen, wo die Cluster entstehen.“ Das sei nicht im Handel.
Gastronomie blickt auf Ostern
Wer gerne essen geht, muss sich gedulden. Restaurants öffnen frühestens im März. „Das hat sich abgezeichnet“, betont Wirtesprecher Mike Pansi. „Die Wintersaison ist damit gelaufen, was einen Totalausfall bedeutet. Wir haben Informationen, dass viele Mitarbeiter in andere Branchen abwandern. Das schmerzt uns sehr.“ Wichtig seien die Wirtschaftshilfen. „Wir werden auf den letzten Metern der Pandemie weiter zusammen handeln“, fährt Pansi fort. „Und wir fokussieren uns auf Ostern.“ VN-MIP, RAM
„In Abschlussklassen sollte für den Schulübertritt nur das Zeugnis am Jahresende gelten.“
