Wissensvermittlung auf eine spezielle Art

Das mobile Museum WISSWAK des Alpenvereins Vorarlberg
ist nun auf dem Postplatz in Bludenz platziert.
Bludenz Ein recht eigenwilliges Gebäude wurde vor Weihnachten auf dem Postplatz in Bludenz platziert: das sogenannte WISSWAK. Die Wortkreation ist eine Kombination der Begriffe „Wissensvermittlung“ und Biwak“. Dabei handelt es sich um ein Probono-Projekt von Architektur-Studenten der Universität Liechtenstein. Das WISSWAK ist eine mobile Ausstellungsstätte. Nachdem es erstmals im vergangenen Sommer auf der Totalphütte präsentiert wurde, wurde es nun per Hubschrauber und Telekran nach Bludenz transportiert. „Das große Interesse der Bevölkerung an dem Lawinenunglück auf der Totalphütte vor zwei Jahren und an dieser spektakulären Höhenbaustelle war für das Projektteam ein Anlass, mit dem WISSWAK als mobilem Museum interessierten Besuchern Informationen zu den Themen Lawinen, Alpenverein, Totalphütte und dem Wiederaufbau direkt am Ort des Geschehens zu vermitteln“, erläutert Rainer Schlattinger, Geschäftsführer des Alpenvereins Vorarlberg, zum Aussstellungsinhalt.
Engagement würdigen
Das Projekt wurde vom Alpenverein Vorarlberg finanziert. „Wir haben dieses Projekt vor allem deshalb unterstützt, weil wir nicht nur unsere Freude über den gelungenen Wiederaufbau der Totalphütte teilen wollen, sondern auch die Leistungen aller Beteiligten würdigen wollen. Nach dem ersten Schock über das Zerstörungsausmaß der Hütte kamen sogleich positive Signale vom Land Vorarlberg und vom Hauptverein. Sämtliche Funktionäre haben den Wiederaufbau voll unterstützt, obwohl es immer wieder Unsicherheiten gab. Viele Ehrenamtliche haben uns beim Abbruch, beim Aufräumen und beim Schneeschaufeln tatkräftig unterstützt, wofür wir sehr dankbar sind. Das WISSWAK sorgt nun dafür, dass auch die kulturhistorischen Aspekte nicht zu kurz kommen“, erklärt Andreas Schmidt, Obmann des Alpenvereins Vorarlberg.
Nun steht das WISSWAK geschlossen da, erst nach Beendigung des Lockdowns wird die Ausstellung zu besichtigen sein. „Wir hängen in der Luft und können überhaupt nicht sagen, wann eine Besichtigung möglich sein wird. Die Gegebenheiten sind derzeit sehr unsicher“, führt Rainer Schlattinger weiter aus.
Ab in die Natur
Für die weitere Verwendung des WISSWAKs bestehen auch schon Pläne: „Wir wollen nicht nur urbane Räume bespielen, sondern das mobile Museum vor allem in der freien Natur zum Einsatz bringen. Die Themeninhalte werden sich um Natur- und Umweltschutz oder berghistorische Aspekte drehen.“ Die Wissensvermittlung im freien Raum führe auch zu einer besseren Identifikation mit den jeweiligen Themenbereichen. Zudem könne das WISSWAK auch bei kulturellen Veranstaltungen bedarfsorientiert eingesetzt werden. Aktuell ist jedoch keine Planungssicherheit für zukünftige Projekte gegeben.
„Die Totalphütte ist ein beliebtes Wanderziel der Bludenzer. Wir freuen uns, dass wir die Geschichte der außergewöhnlichen Renovierungsarbeiten mit dem WISSWAK anschaulich präsentieren dürfen“, so Bürgermeister Simon Tschann. „Hut ab vor der Leistung des Alpenvereins. Die Hütte nach der Zerstörung so schnell, und vor allem so hochwertig wieder aufzubauen, verlangt Respekt ab. Davon kann man sich in der Ausstellung ein Bild machen. Einmal mehr hat der Alpenverein dadurch seine Bedeutung für Bludenz bewiesen.“ BI