„Im Skisport muss man flexibel sein“

Daniel und Michael Huber über den Weltcup in Zürs und die weitere Nutzung der neuen Rennstrecke.
Zürs Im letzten Jahr fand das erste Mal nach 26 Jahren wieder ein Weltcup-Skirennen in Zürs statt. Für die Organisation dieses Events waren Daniel und Michael Huber mitverantwortlich. Die Brüder aus Lech sind als sportliche Leiter beim Skiclub Arlberg aktiv. Die Weltcup-Strecke wird mittlerweile von internationalen Skiprofis sowie Nachwuchsläufern auch als Trainingsstätte intensiv genützt.
Wie kam es zur Durchführung des Weltcups in Zürs?
Daniel Huber Der Skiclub Arlberg kann auf eine lange Tradition mit erfolgreichen Teilnahmen bei Weltmeisterschaften sowie bei Olympischen Spielen zurückblicken. Aus diesem Grund war die Veranstaltung eines Weltcups in Lech-Zürs auch immer wieder Thema.
Michael Huber Mit dem Parallelrennen als neuem Format hatten wir eine tolle Chance, da wir das Gelände entsprechend gestalten konnten. Somit konnten wir dem FIS-Komitee einen interessanten Austragungsort anbieten und wurden unter zahlreichen anderen Mitbewerbern ausgewählt. Die Gemeinde Lech-Zürs, Ski Zürs und das Land Vorarlberg haben uns von Anfang an sehr unterstützt.
Wie zufrieden sind Sie mit der Durchführung des Events?
Daniel Huber Wir sind ja immer bei solchen Veranstaltungen von den Wetterbedingungen abhängig. Nach einer Terminverschiebung wegen zu warmen Wetters haben wir mit dem neuen Termin eine Punktlandung gemacht. Im Skisport muss man einfach flexibel sein. Viele Leute aus dem ganzen Land haben bei der Umsetzung einen wertvollen Beitrag geleistet, das war für die Gesamtkonstellation sehr wichtig.
Michael Huber Nach der Zusage der FIS haben wir umgehend mit den Vorarbeiten gestartet. Es wurde sofort ein Organisationskomitee gegründet, welches in kürzester Zeit die notwendigen Aufgaben in Angriff genommen hat. Auch von den Grundstücksbesitzern erhielten wir sofort die Einwilligung, was heutzutage alles andere als selbstverständlich ist.
Die neue Weltcup-Strecke wird inzwischen auch als Trainingsstätte genützt?
Daniel Huber Ja, sie wird als Sportstätte für Skiläufer aus dem ganzen Land genützt. Im Rahmen des Weltcups fanden 6800 Beförderungen statt, danach waren es bis Weihnachten nochmals 25.000 Trainingsfahrten.
Michael Huber Vereine, aber auch Weltcup-Teams nützen nun die Möglichkeit, auf kurzem Weg hier ein Training durchzuführen.
Der erneute Lockdown machte Ihnen dann aber einen Strich durch die Rechnung?
Daniel Huber Wir hatten mit einer Veranstaltung mit Zuschauern gerechnet und das Konzept genau nach dem ÖSV-Auflagenkatalog erstellt. Außerdem war geplant, unsere Veranstaltung als „Green Event“ durchzuführen. Das hätte unter anderem eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln beinhaltet. Mit der Flexenbahn wären die Besucher direkt ins Zielgelände transportiert worden.
Michael Huber Im Grunde genommen hätte schon die Anreise ein Erlebnis darstellen sollen. In Zürs wären mit Foodtrucks und einer Konzertbühne weitere Anreize geschaffen worden. Wir haben uns sehr viel überlegt, im Laufe des Sommers wurden diese Überlegungen sukzessive obsolet. Seitens der Gastronomie und Hotellerie bestand von Anfang an ein tolles Commitment. Insbesondere bei der Unterbringung der Sportler wurde genauestens darauf geachtet, dass es während der Veranstaltung keine Schnittpunkte gab, das hat sich auch sehr bewährt.
Welche Bedeutung kommt Ihrer Meinung nach dem Skifahren gerade in Zeiten von Corona zu?
Daniel Huber Die Ausübung von Sport ist gerade in der Pandemie sehr wichtig für die Gesundheit aber auch das Wohlbefinden der Bevölkerung. Jeder kann mit Bewegung an der frischen Luft einen aktiven Beitrag leisten.
Michael Huber Skifahren – wie jede andere Sportart – bietet eine gute Möglichkeit zum Ausgleich und somit auch zur Erholung und Entspannung. BI
Zur Person
Daniel Huber
Geboren 7. März 1974
Familie verheiratet, zwei Kinder
Wohnort Lech
Beruf Sportliche Leitung des Skiclub Arlberg, Trainer
Hobbys quer durch alle Sportarten, besonderes Faible für’s Radfahren
Michael Huber
Geboren 20. April 1989
Familie verheiratet, eine Tochter
Wohnort Lech
Beruf Trainer beim Skiclub Arlberg
Hobbys Radfahren und Wandern