Noch keine Tests an den Schulen

Lieferprobleme mit Schneechaos begründet. Am Mittwoch soll die Ware eintreffen.
BREGENZ Die Schulen kommen in Zeiten andauernden Lockdowns nicht zur Ruhe. Jetzt spielt laut Bildungsdirektion Vorarlberg auch das Wetter noch dem festgelegten Testungsfahrplan einen Streich. Heute hätte es laut diesem mit den Tests der betreuten Schüler und Lehrer an den heimischen Schulen losgehen sollen bzw. die Selbsttests verteilt werden. Doch dazu kam es nicht. Grund: Die Tests wurden übers Wochenende nicht geliefert. „Unser Logistikpartner war nicht in der Lage, diese zu verteilen. Schuld daran waren, so wurde uns gesagt, das Schneechaos und die damit verbundenen Verkehrsbehinderungen“, berichtet Andreas Kappaurer (59), pädagogischer Leiter der Bildungsdirektion Vorarlberg.
Semesterzeugnis zählt
Die Ankunft der Tests ist für Mittwoch vorgesehen, am Donnerstag soll es für die derzeit in den Schulen befindlichen Schüler und Lehrer mit der Anwendung und der Verteilung losgehen.
In Innerösterreich gab es die Lieferprobleme nicht. Dort wurde bereits mit den Tests begonnen. Nicht verändert werden soll trotz wochenlangem Ausfall des Präsenzunterrichts mit den gewohnten Formen und Umfang der Leistungsfeststellungen die Aufnahmepraxis für Schüler, die in höhere Schulen wechseln.
Als Aufnahmekritierium zählt auch heuer ausschließlich das Semesterzeugnis. Dass dieses auch unter den gegebenen Umständen eine objektive Leistungsfeststellung ist, glaubt der pädagogische Leiter durchaus. „Die Lehrer haben die Möglichkeiten, ihre Schüler für Schularbeiten, aber auch mündliche Prüfungen in die Schule zu bitten. Das Semesterzeugnis ist die einzige Grundlage für die Aufnahme in höhere Schulen.“ Ausnahmen bilden natürlich Schwerpunktschulen, wie solche für Musik und Sport. Dort gibt es, wie gewohnt, einen einschlägigen Leistungstest. „Bei identen Zeugnissen entscheiden auch andere Faktoren über Aufnahme oder Abweisung. Der erste Faktor ist die Anwesenheit von Geschwistern des Bewerbers an unserer Schule. Danach kommt der Wohnort. Je näher der Schüler an der Schule wohnt, desto eher wird er nach Erfüllung der anderen Kriterien bei uns aufgenommen“, erklärt Reinhard Sepp (58), Direktor am BRG/BORG Schoren. Aufgrund des aus den Fugen geratenen ersten Semesters würde Sepp zusätzlich zum Zeugnis zu einem standardisierten Leistungstest als zusätzlicher Entscheidungsgrundlage für die Aufnahme raten.
Direktorskollege Michael Weber (56) von der HAK Feldkirch kann sich für einen zusätzlichen Test nicht begeistern. „Den Schülern in dieser Situation eine solche Herausforderung aufzubürden, fände ich problematisch. Stand jetzt bleibt bei der Aufnahme aber ohnehin alles so, wie es ist.“
Bleibt die Betreuung?
Wie vorgesehen bleibt für Vorarlberg wohl auch der Termin der Semesterferien (8. bis 12. Februar). Oberösterreich und die Steiermark schließen sich mit ihrer Ferienansetzung (geplant eine Woche später) den westlichen Bundesländern an.
Nicht klar ist, wie es mit der Betreuung jener Schüler in der Schule weitergeht, deren Eltern sie dorthin geschickt haben. Bildungsminister Heinz Faßmann hat verlangt, die Betreuung restriktiver zu handhaben. „Wir sind gespannt, ob da womöglich noch etwas kommt“, sagt dazu Andreas Kappaurer.
„Unser Logistikpartner war nicht in der Lage, die Tests rechtzeitig zuzustellen.“