Warum es heuer weniger Wintervögel in Vorarlberg gibt

Rekordbeteiligung bei diesjähriger Wintervogelzählung.
Schwarzach Die Stunde der Wintervögel hat wieder geschlagen. Die Vogelschutzorganisation BirdLife verzeichnet dieses Jahr ein Rekordergebnis an Teilnahmen: 19.255 Vogelbeobachter haben bei der diesjährigen Wintervogelzählung mitgemacht. Bis heute noch können die Ergebnisse online unter www.stunde-der-wintervoegel.at übermittelt werden. Ein Trend ist aber schon abzulesen: Die Gesamtanzahl der beobachteten Vögel ist erneut zurückgegangen.

Auch in Vorarlberg berichten viele Vogelfreunde über eine Abnahme der gefiederten Tiere an den Futterhäuschen. In Vorarlberg nahmen 700 Menschen bei dem größten Citizen Science-Projekt teil und beobachteten insgesamt rund 14.000 Tiere. Das entspricht 24 Vögeln pro Garten – in den letzten Jahren lag die durchschnittliche Anzahl bei über 30 pro Garten. Neben den allgemeinen Gründen, die zum Rückgang von Vogelpopulationen führen können, wie das Insektensterben, Intensivierung der Landwirtschaft, Versiegelung, Krankheiten oder der Zunahme von Räubern könnten auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen, vermutet Johanna Kronberger von BirdLife Vorarlberg: „Es könnte heuer auch reingespielt haben, dass wieder ein Baum-Mastjahr war und darum viele Baumsamen wie Bucheckern und Fichtensamen zur Verfügung standen.“ Der Flug zum Futterhaus könnte also nicht unbedingt notwendig gewesen sein.

Wie schon vergangenes Jahr landet der Haussperling vulgo Spatz auf Platz eins, gefolgt von Amsel, Buchfink und Kohlmeise. „Der Haussperling ist einer der Vögel, die ganzjährig im Brutgebiet bleiben bzw. nur kleinräumig wandern. Aufgrund der Zahlen kann erfreulicherweise davon ausgegangen werden, dass der Bruterfolg recht gut war“, nennt Kronberger Gründe für den Spitzenreiter. Als Gebäudebrüter und typischer Siedlungsvogel macht dem Spatz die zunehmende Bebauung nicht so viel aus. Abgenommen haben Kohl- und Blaumeise. „Neben einem schlechten Bruterfolg kann das bei der Blaumeise an einer Infektionskrankheit durch das Bakterium Suttonella ornithocola liegen.“ Erfreulicherweise gab es aber einen deutlichen Erlenzeisig-Einflug.

