Bis zu 15 Stunden am Stück im Einsatz

Räumdienste und Feuerwehren kämpfen gegen Schneelast.
Lustenau, Hohenems Die Schnemassen hielten in den vergangenen Tagen die Räumdienste und Blaulicht-Kräfte im Bezirk Dornbirn auf Trapp. An schneestarken Tagen rückte etwa das Lustenauer Bauhof-Team mit acht Räumfahrzeugen bereits in den frühen Morgenstunden zum Dauereinsatz aus. Unterstützt werden die „Manno“ vom Bauhof von zehn weiteren Fahrzeugen von privaten Fuhrunternehmern. Diesmal war das rund 150 km lange Straßennetz und 135 km Gehsteige, dies umfasst 42 Fuß- und Radwege sowie die Räumung von ca. 50 Haltestellen, kaum zu bewältigen.
Priorität haben dabei die Hauptverkehrswege, Landbuslinien, Übergänge und Unterführungen sowie exponierte Gefahrenstellen. Neben den Straßen und Schutzwegen werden – jedenfalls, wenn es die Schneemassen zulassen – für die Fußgänger auch viele Gehsteige freiwillig und für die Anrainer kostenlos geräumt. Auch die auf Landstraßen angefallenen Schneemassen werden von der Gemeinde Lustenau abgeführt.
„Ma tuot das Müglischt“
Gleichzeitig wird daher von den Verantwortlichen der Gemeindeverwaltung um Verständnis gebeten, wenn nicht jeder Weg sofort geräumt werden kann. In Lustenau sind innerhalb von 48 Stunden laut Messungen 61 cm Schnee gefallen. So viel Schnee innerhalb von so kurzer Zeit hat Bauhof-Chef Wolfgang Hagen in den letzten 25 Jahren, seit er für den Bauhof tätig ist, noch nicht erlebt. „An so wahnsinnig schneereichen Tagen sind wir mit allen verfügbaren Leuten und Fahrzeugen ab 3 Uhr morgens im Einsatz. Das bedeutet für meine Jungs 13- bis 15-Stunden-Schichten.“ Wolfgang Hagen wünscht sich Verständnis und Rücksichtnahme bei diesen außerordentlichen Verhältnissen: „Wir können nicht alle Straßen, Gehsteige, Plätze und Haltestellen gleichzeitig vom Schnee befreien, aber ‚mer tuond, wach mer könnond!‘“
Dauereinsatz in Hohenems
Vergangene Woche wurde auch die Stadt Hohenems von enormen Schneemengen erfasst. Tag und Nacht arbeiteten die Einsatzkräfte der Stadt, Feuerwehr, Polizei und Partnerunternehmen, um die Straßen und Wege freizuräumen und die Sicherheit in unserer Stadt zu gewährleisten. Die Räumdienste waren ebenso im Dauereinsatz wie die Feuerwehr, die zu vielfältigen Gefahrensituationen ausrücken musste. Zeitweilig mussten die Schuttannenstraße und der Gsohlweg sowie auch die Wanderwege auf den Schlossberg gesperrt werden. Auch der Tiergartenweg musste von herunterfallenden Ästen befreit werden und war nicht passierbar.
Auf der Reutestraße sind einige Bäume der Schneelast erlegen und blockierten die Straße. Ein Helikopter der Bundespolizei wurde angefordert, der im Tiefflug die Schneelast von den Bäumen fegte.
Anrainerpflichten
Auch wenn bei solchen Schneemassen Ausnahmezustand herrscht, sind die Pflichten von Grundstückseigentümern generell klar gesetzlich geregelt, darauf weist man im Luistenauer Rathaus hin. Grundstückseigentümer sind dafür verantwortlich, die Gehsteige zu ihrem angrenzenden Grundstück sicher und begehbar zu machen, unabhängig davon, ob diese nun selbst schaufeln oder eine Firma beauftragen. Das Gesetz sagt auch, dass der von einer öffentlichen Straße geräumte Schnee auf angrenzenden Grundstücken gelagert werden darf.
