Fast Vollbetrieb an der Volksschule Edlach in Dornbirn

Über 80 Prozent der Schüler werden betreut, gefördert oder völlig normal unterrichtet.
Dornbirn Die Indizien auf Leben an der Volksschule Dornbirn-Edlach auch im offiziellen Lockdown sind schon vor dem Gebäude nicht zu übersehen. Der freigeschaufelte Parkplatz ist mit Autos gefüllt. Drinnen reicht schon ein Blick auf die mit Wintersachen behängte Garderobe der Kinder, um sofort zu erkennen: Hier herrscht Betrieb. Vor der Direktion huscht Sabine Witzemann (31) mit einigen ihrer brav maskierten Vorschüler vorbei. Sie erzählt: „Ich habe elf Schüler. die meisten sind da. Für jene, die nicht da sind, und für Hausaufgaben bespreche ich den Bookie-Stift jedes einzelnen Schülers mit individuell abgestimmten Arbeitsaufträgen.“ Witzemann ist analog und digital für ihre Schützlinge da. Natürlich hat sie es am liebsten, wenn sie direkt mit den Kindern zusammen ist.
Von fünf auf 18
Das sind Lisa Kuhlmann (32) und Bettina Hagen-Nussbaumer (39) in ihrer 3c vollumfänglich. 18 von 18 zur Klasse gehörenden Kinder sind vor Ort. Es kann dort mehr oder weniger normal unterrichtet werden. „Wir sind eine Ganztagsklasse. Es fehlt uns halt das Nachmittagsprogramm mit allerlei Aktivitäten, die derzeit nicht möglich sind“, erzählt Hagen-Nussbaumer.
Die Eltern, so berichten die beiden Pädagoginnen, sind über das Angebot glücklich. „Wir haben zu Beginn des dritten Lockdowns nur die Eltern von fünf Schülern gebeten, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Danach hat sich das so entwickelt. Für uns ist das okay. Nur musst du dich halt auch gelegentlich gegenüber Dritten rechtfertigen. Volle Klassen in Zeiten des Lockdowns: Das fällt auf“, sagt Hagen-Nussbaumer.
Kinder sehr diszipliniert
Direktorin Sabine Bader hat Verständnis für die Eltern, die ihre Kinder in die Schule schicken. „Viele haben ihren Urlaub aufgebraucht. Sie müssen arbeiten und sind froh, wenn die Schule für die Kinder offen ist.“
Freilich achtet man in der VS Edlach streng darauf, dass sich die Kinder nicht durchmischen. „Sie benutzen zu unterschiedlichen Zeiten die Garderobe, auf dem Schulhof gibt es für jede Gruppe ihre eigene Zone. Und natürlich tragen die Kinder alle Maske, wenn sie im Gebäude unterwegs sind. Da hat sich eine richtiggehende Gruppendynamik entwickelt. Wenn etwa ein Kind ohne MN-Schutz seinen Platz verlässt, rufen die anderen sofort: ‚Maske, Maske'“, beschreibt Bader den neuen Schulalltag an der VS Edlach. Was es nicht mehr gibt, ist gemeinsames Singen, Turnen und Werkunterricht.“
Trotzdem sind von den 14 Klassen mit insgesamt 269 Schülern drei vollzählig und mit Ausnahme einer Klasse die übrigen gut gefüllt.
„Verlässt ein Kind ohne MN-Schutz den Platz, rufen die anderen gleich: Maske, Maske.„
Sabine Bader, Direktorin VS Dornbirn Edlach
Kinder nicht belastet
Nicht gewichen ist die Unsicherheit darüber, wie es weitergeht. „Dinge können sich sehr schnell ändern. Auch das haben wir gelernt“, seufzt die Schulleiterin. An der VS Edlach hofft man, dass es wenigstens nicht schlimmer wird. Denn so wie es derzeit ist, belastet das die Kinder an der Schule nicht. Wiewohl sich alle irgendwann eine Rückkehr zur Normalität vor Corona wünschen.