Häusle: „Wenn Signal WhatsApp ablöst, soll es mir recht sein“

Auch im Kulturbereich hat Signal Wurzeln geschlagen.
Schwarzach „WhatsApp hat – wie alle Unternehmen im Grunde – die aus der DSGVO resultierende Pflicht, eine Transparenz herzustellen, was mit unseren Daten passiert“, erklärt Alan Dahi, Teil des Teams des von Max Schrems gegründeten Datenschutzvereins noyb, im Gespräch mit der APA. Bisher sei die Datenschutzerklärung von WhatsApp, das mit seinen weltweit mehr als zwei Milliarden Nutzern der erfolgreichste Chatdienst ist und 2014 von Facebook gekauft wurde, „nicht wirklich transparent“, so Dahi. „Und eigentlich muss man sagen: Sie ist weiterhin nicht so super.“
Die Debatte um die Datenschutzverordnung damals habe die Menschen sensibilisiert. Hier helfe auch nicht der Ruf von Facebook, den Datenschutz nicht immer sehr ernst zu nehmen. Konkurrenten wie das kostenpflichtige Threema und das auch von Dahi eher gespalten gesehene Telegram freuen sich über starke Zuwachsraten. Der große Gewinner ist aber Signal, welches seine Nutzerzahlen quasi verdoppeln konnte. Sowohl auf Android wie auch iOS hält sich Signal auf Platz eins der Download-Charts.
Signal im Kunstbereich
Auch in Vorarlberg steigen die Nutzerzahlen weiterhin stark an, wie ein Blick ins App-Telefonbuch zeigt. Zu ihnen zählt auch Thomas Häusle, Leiter des Kunstraum Dornbirn. Er sieht sich selbst nicht als verängstigt aufgrund der kommenden Nutzungsbedingungen. „Es ist aber schon so, dass ich die Geschäftspraktiken von Facebook grundsätzlich nicht gutheißen kann“, erklärt er die Motivation hinter der Installation der Messenger-App. Es sei wenig befriedigend, dass bald alle Daten für Werbezwecke eingesetzt werden, Signal sei hier eine willkommene Alternative. Für ihn spricht, dass es sich bei Signal um eine gemeinnützige Organisation handelt. „Wenn es WhatsApp sogar ablösen würde, soll es mir recht sein.“
Festspielpräsident Hans-Peter Metzler ist im digitalen Bereich spätestens nach dem Erfolg mit dem von ihm gegründeten Chiphersteller NewLogic als Innovationstreiber eine fixe Größe. Wenig überraschend setzt auch er auf Signal. „Was mich besonders überzeugt, ist, dass die App Open-Source ist“, freut er sich über die Transparenz hinter der Funktionsweise des Messengers. Open-Source bedeutet, dass der Basis-Code der App öffentlich einsehbar ist. Experten können so die App auf ihre Funktion prüfen. VN-rau

