WhatsApp bekommt faire Konkurrenz aus Vorarlberg

Die Vorarlberger App „fairchat“ wirbt mit Nachhaltigkeit und mehr Datenschutz.
Dornbirn Die neuen Datenschutzbestimmungen von WhatsApp haben weltweit für große Aufregung gesorgt und viele Nutzer dazu veranlasst, sich nach alternativen Messengerdiensten umzusehen. Die Downloadzahlen steigen vor allem bei jenen Apps, die eine sichere Kommunikation versprechen und sich das Thema Datenschutz groß an die Fahnen heften.
„Adressbuch wird nicht kopiert“
Eine faire Alternative zu den internationalen Messenger-Giganten bietet die Dornbirner IT-Gesellschaft „fairkom“ mit ihrer 2018 entwickelten App „fairchat“. Der Open-Source-Messenger, der ursprünglich für den Einsatz in Unternehmen entwickelt wurde, bietet ähnlich wie bei den großen Konkurrenten eine Vielzahl an Funktionen für Web und Smartphone, darunter Video-Chats mit einem oder mehreren Teilnehmern sowie Sprach- und Audionachrichten. Darüber hinaus können bei „fairchat“ private oder öffentliche Chatgruppen erstellt werden. „Ähnlich wie bei einem Diskussionsforum“, erklärt Informatiker und Vorstandsmitglied Roland Alton, der die Entwicklung von „fairchat“ von Beginn an begleitet hat.

Was „fairchat“ von anderen Messengern unterscheide, sei die Tatsache, dass das Adressbuch vom Smartphone nicht auf den Server kopiert werde, wie das beispielsweise bei WhatsApp, Telegram oder Signal der Fall sei, betont Alton. Statt einer Telefonnummer ist bei der Anmeldung eine E-Mail-Adresse erforderlich. „Freunde können dann per Nutzernamen gesucht werden, so können private Chats oder Gruppen erstellt werden“, erklärt der Informatiker den wesentlichen Unterschied zu anderen Chatplattformen. Außerdem laufe der datenschutzkonforme Messenger über energieeffiziente und CO2-neutrale Server in Europa.
Alternative zu Zoom und Skype
„Fairchat“ verzeichnet laut Alton bislang rund 20.000 Nutzer, Tendenz steigend. Überrumpelt worden sei man nach der Kritik an WhatsApp nicht, man sei aber auf eine steigende Nachfrage vorbereitet. „Wir sind eine kleine Community, die vor allem in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit stark genutzt wird. Wir freuen uns aber auch über viele neue Nutzer sowohl im privaten als auch im Unternehmensbereich“, erklärt der 56-Jährige.
Neben „fairchat“ bietet das Dornbirner Unternehmen zahlreiche weitere Anwendungen, wie etwa den Audio- und Videokonferenzdienst „fairmeeting.“ Diese Anwendung, die Alton als datenschutzkonforme Alternative zu Skype oder Zoom bezeichnet, nutzen mittlerweile zwischen 50.000 und 100.000 Nutzer täglich. Alton hofft nun angesichts der WhatsApp-Kritik auf weiteren Zuspruch. „Bei uns wird Datenschutz großgeschrieben. Wir wollen zeigen, dass es auch anders geht und Alternativen vorhanden sind.“