Zulassung entscheidet über den Impfplan
Mit AstraZeneca könnte die Impfung über 65-Jähriger Ende März abgeschlossen sein.
WIEN Wird der Impfstoff von AstraZeneca zugelassen, möchte die Bundesregierung alle über 65-Jährigen in Österreich, die geimpft werden wollen, bis Ende März geimpft haben. Das war aus dem Bundeskanzleramt zu erfahren. Alleine im ersten Quartal würden zwei Millionen Impfdosen von AstraZeneca erwartet. 1,2 Millionen Dosen werden es von Biontech/Pfizer sein, 200.000 Dosen von Moderna. Insgesamt zählt die Republik 1,7 Millionen Menschen, die älter als 65 sind.
Entscheidung Ende Jänner
Der Impfstoff von AstraZeneca wird derzeit von der Europäischen Arzneimittelbehörde geprüft. Sie will noch im Jänner über die Zulassung entscheiden. Da das Mittel vorwiegend an unter 55-jährigen Personen getestet wurde, könnte es aber lediglich zu einer Teilzulassung kommen und Ältere nicht damit geimpft werden. Der Impfplan würde sich verzögern und alle über 65-Jährigen in Österreich erst bis Ende Mai ein Angebot erhalten, sich impfen zu lassen, heißt es im Bundeskanzleramt.
In Vorarlberg geraten derzeit die Erstimpfungen ins Stocken. Aktuell ist zu wenig Impfstoff vorhanden, um über die nun notwendige Zweitimmunisierung hinaus das Impfen größerer Gruppen fortzusetzen. Wie die VN berichteten, müssen sich die über 80-Jährigen, die nicht in Pflegeheimen leben, also noch gedulden. Erst mit der Lieferung des Moderna-Impfstoffs Anfang Februar kommen sie zum Zug. Wird das Mittel von AstraZeneca zugelassen, könnte es dann schneller gehen.
Je mehr Menschen geimpft sind, desto geringer wird die Zahl der Spitalsaufenthalte, rechnet unterdessen Simulationsforscher Niki Popper vor. Erste messbare Reduzierungen bei den Hospitalisierungen werde man ab 200.000 Impfungen sehen. Markante Reduktionen seien ab 2,5 Millionen Geimpften zu erwarten.
Politiker kommen übrigens in der vierten der sieben Impfphasen zum Zug. Die Impfkommission listet Schlüsselpositionen in der Bundes- und Landesregierung an gleicher Stelle wie Polizisten, Feuerwehrleute, Pädagogen – und 65- bis 69-Jährige. Bundeskanzler Sebastian Kurz erklärte, dass er sich bewusst mit dem Mittel von AstraZeneca impfen lassen möchte. Er wolle so dem Mythos entgegenwirken, dass Biontech/Pfizer der Mercedes und AstraZeneca der Skoda unter den Impfstoffen ist. VN-ebi