Clowns der Rhinzigünar lassen sich den Fasching nicht verderben

Lustenauer Narren pflegen den lustigen Fasnachtsbrauch.
Lustenau „Vielleicht wird heuer der Fasching einfach in den Sommer verlegt?“, flexibel, optimistisch und bekanntlich mit viel Humor blicken die Clowns der Fasnatzunft Rhinzigünar Luschnou in die Zukunft. „Natürlich hat Corona auch uns heuer einen Strich durch die Rechnung gemacht und einen Fasching, wie wir ihn kennen, gibt es in der Saison 2020/2021 nicht. Alle Umzüge und Ballveranstaltungen sind abgesagt. Doch wir Narren lassen uns nicht unterkriegen“, betont Präsidentin Ronja Hollenstein. Vorerst bleiben die Clownkostüme also noch im Schrank, aber: „Sollte es irgendwann wieder einen Umzug oder eine Veranstaltung geben, wird man sicher auch uns, die Clowns der Rhinzigünar, antreffen. Wir lassen uns auf jeden Fall nicht entmutigen und freuen uns jetzt schon, wenn wir uns wieder in ‚Clown-Schale‘ werfen können.“
Umtriebiger Traditionsverein
Die Fasnatzunft Rhinzigünar Luschnou wurde 1976 in einer heiteren Stammtischrunde in der ehemaligen „Spatzentränke“ gegründet. Neben dem Schalmeienzug, den Garden und einem Männerballett, gibt es auch eine Clowngruppe.
„Die Clownkostüme haben wir schon sehr lange. In den Anfängen der Rhinzigünar wurden diese – wenn wirklich ganz schlechtes und kaltes Wetter war – von unserem Schalmeienzug und den Garden getragen. Irgendwann gab es immer wieder Anfragen von Eltern und Geschwistern, ob sie nicht bei den Umzügen mitlaufen dürften, und so wurde 2015 offiziell eine eigene Clowngruppe geboren“, so Ronja Hollenstein zu den Anfängen der lustigen Truppe. Die alten Clownkostüme wurden daraufhin erneuert. „Die Clowns tragen unsere Vereinsfarben Schwarz und Rot. Jeder bekommt den Stoff und den Schnitt und kann sich sein Kostüm so gestalten, wie es ihm gefällt“, betont die Präsidentin.
Fasnat-Brauchtum pflegen
Am Anfang umfasste die Gruppe erst noch fünf Teilnehmer, inzwischen haben sich die begeisterten Clown-Mäschgerle schon auf rund 15 Personen „vermehrt“. Die Truppe besteht unter anderem aus Mamas, Papas und Geschwistern der Gardemünsli (Kindergarde), aber auch Kinder von Schalmeien, den Gardedamen oder Mitgliedern vom Männerballett. Mitmachen kann jeder, der Lust hat, „von jung bis nicht mehr so jung“, lacht Hollenstein.
Die Rhinzigünar-Clowns begleiten normalerweise den Schalmeienzug und die Garde zu den Umzügen in ganz Vorarlberg, aber auch weit über die Grenzen hinaus. Und so hört man auch in der benachbarten Schweiz oder in Deutschland gerne den Lustenauer Fasnatruf: „Greotli, Greotli, Fiza Fazo Neotli“ Jetzt hoffen alle Freunde der fünften Jahreszeit, dass bald wieder Normalität Einkehr hält. Was bei den Rhinzigünarn so viel bedeutet wie: „Miteinander eine tolle, lustige Zeit erleben mit viel Musik und Tanz und dazu ein wichtiges Brauchtum pflegen.“ cth
„Jeder bekommt den Stoff und kann sich sein Kostüm gestalten, wie es ihm gefällt.“
